Brüssel nickt ab PSA-Autobank bekommt Hilfe
11.02.2013, 17:46 Uhr
Ein Citroën C3 verlässt im nahe Paris gelegenen Aulnay-sous-Bois das Band.
(Foto: Reuters)
Grünes Licht aus Brüssel: Die französische Regierung darf der PSA Autobank unter die Arme greifen. Aber die Zustimmung aus Brüssel gilt zunächst nur für sechs Monate. Der Gesamtkonzern braucht noch die Zustimmung für seinen Sanierungsplan.
Die EU-Kommission hat 1,2 Milliarden Euro staatliche Beihilfen für die Autobank des angeschlagenen französischen Herstellers PSA Peugeot Citroën genehmigt. Mit dem Geld dürfe der Konzern staatlich abgesicherte Anleihen platzieren, teilten die obersten Wettbewerbshüter Europas in Brüssel mit. "Diese Garantie ist notwendig, um der PSA Bank den Zugang zum Markt offen zu halten und jegliche Ansteckungsgefahren für den französischen Bankensektor zu vermeiden."
Die staatliche Unterstützung war bereits im Oktober 2012 vereinbart worden. Damals hatte der kriselnde Autobauer PSA eine Zusage des französischen Staates für Staatsgarantien von bis zu sieben Milliarden Euro bekommen. PSA baut zudem massiv Arbeitsplätze ab und setzt auf eine Zusammenarbeit mit dem ebenfalls defizitären deutschen Hersteller Opel.
Die Bewilligung gelte nur vorläufig für sechs Monate, bis die gesamte PSA-Gruppe einen Sanierungsplan vorlege, so die EU-Kommission: "Dieser Plan muss auch die Lebensfähigkeit der PSA-Finanzbank sicherstellen."
Warten auf Restrukturierungsplan
Die PSA-Finanzsparte ist auf Fahrzeugkredite spezialisiert. Wegen negativer Ratingurteile für den Gesamtkonzern hat sich in der Krise die Kreditaufnahme für das Unternehmen verteuert. Die PSA Autobank ist davon besonders betroffen, weil sie im Vergleich zu anderen Konkurrenten kein Einlagengeschäft betreibt. Mit der Staatshilfe könne die PSA Autobank in den nächsten sechs Monaten Anleihen mit dreijähriger Laufzeit herausgeben.
Nach den EU-Verträgen muss die EU-Kommission staatliche Beihilfen genehmigen, um zu verhindern, dass diese den Wettbewerb in Europa verzerren. Erst wenn der Restrukturierungsplan vorliege, werde man über die gesamten Beihilfen für den PSA-Konzern entscheiden, sagte ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.
Quelle: ntv.de, dpa