Wirtschaft

Unbezahlte Informanten Paris kennt Steuersünder

Die französischen Behörden haben die Namen von 3000 mutmaßlichen Steuerhinterziehern mit Schweizer Bankkonten nach eigenen Angaben von Banken und Informanten erhalten.

Verantwortlich für Frankreichs Staatshaushalt: Eric Woerth, hier bei einem Interview bei Reuters in Paris.

Verantwortlich für Frankreichs Staatshaushalt: Eric Woerth, hier bei einem Interview bei Reuters in Paris.

(Foto: Reuters)

"Wir sind selbst auf die Suche nach Namen gegangen und haben Informanten, die nicht bezahlt wurden", sagte der französische Haushaltsminister Eric Woerth dem Fernsehsender France 5. Zudem hätten Schweizer Geldhäuser mit Ablegern in Frankreich den Ermittlern Daten zur Verfügung gestellt.

Woerth hatte erstmals am Sonntag öffentlich über die Liste mit Namen, Kontonummern und Guthaben mutmaßlicher Steuerhinterzieher gesprochen, dabei aber keine Quellen genannt. Die Eidgenössische Steuerverwaltung der Schweiz und das Justizministerium in Bern erklärten daraufhin, sie hätten keine Daten von Bankkunden an die französischen Steuerbehörden geliefert.

Um auf offiziellem Weg an solche Daten zu kommen, hätte Frankreich an die Schweiz einen Antrag auf Rechts- oder Amtshilfe stellen müssen. Solche Anträge seien aber bisher nicht eingetroffen, erklärten am Montag Sprecher der Eidgenössischen Steuerverwaltung und des Bundesamtes für Justiz, die in solchen Fällen zuständig sind. Es gebe in dieser Sache keine Kontakte mit den französischen Behörden.

Auf den Konten liege eine Gesamtsumme von rund drei Milliarden Euro, erklärte Woerth in einem Interview der Sonntagszeitung "Le Journal de Dimanche". Der Minister erklärte weiter, die mutmaßlichen Steuerhinterzieher müssten mit Ermittlungen rechnen, falls sie ihre Konten nicht bis zum 31. Dezember gegenüber dem französischen Finanzamt offenlegen würden.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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