Zu langsamer Defizitabbau Paris und Madrid hinken hinterher
11.05.2012, 11:50 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Durchwachsene Nachrichten von der Defizitfront: Frankreich und Spanien kommen bei ihrer Haushaltskonsolidierung nicht so schnell voran wie geplant und verfehlen 2012 und 2013 ihre Ziele. Auch in den Niederlanden gibt es Probleme. Dagegen ist Italien auf einem guten Weg.
Spanien und Frankreich verfehlen einer Prognose der EU-Kommission zufolge in diesem und im kommenden die Ziele zum Abbau ihrer Haushaltsdefizite. Auch die Niederlande schneiden schlechter ab als bisher erwartet, wie die von der Brüsseler Behörde vorgelegte Frühjahrsprognose ergab. Die Entwicklung in Italien hingegen wird von der EU-Kommission positiv eingeschätzt.
Für Spanien erwartet die Kommission ein Defizit von 6,4 Prozent der Wirtschaftskraft in diesem Jahr anstatt der angestrebten 5,3 Prozent. Im kommenden Jahr macht Spanien demnach ohne weitere Einsparungen noch immer ein Defizit von 6,3 Prozent, anstatt wieder den EU-Grenzwert von 3,0 Prozent einzuhalten.
, die Entwicklung des Landes wird von der EU und den Finanzmärkten mit Sorge beobachtet. Das Land ist den Erwartungen der EU-Experten zufolge auch das einzige Land, dessen Wirtschaft im kommenden Jahr noch schrumpfen wird. Erwartet wird ein Minus von 0,3 Prozent im kommenden Jahr nach minus 1,8 Prozent in diesem Jahr. Die Arbeitslosenquote des Landes steigt demnach von 24,4 Prozent in diesem Jahr auf 25,1 Prozent 2013.
Auch Frankreich verfehlt laut Prognose die Vorgaben zur Neuverschuldung. Die Kommission erwartet ein Defizit von 4,5 Prozent der Wirtschaftskraft in diesem Jahr anstatt der angestrebten 4,4 Prozent. Im kommenden Jahr werde Frankreich noch immer ein Defizit von 4,2 Prozent machen.
Italienischer Lichtblick
Auch die Niederlande, die ebenfalls im kommenden Jahr den Grenzwert einhalten sollten, erreichen dieses Ziel nicht: Die EU-Kommission erwartet für das Königreich ein Haushaltsdefizit von 4,4 Prozent in diesem und 4,6 Prozent im kommenden Jahr.
Gute Nachrichten hält die Prognose aus Brüssel hingegen für Italien bereit. Das Land kann sein Defizit demnach von 3,9 Prozent im vergangenen Jahr in den kommenden beiden Jahren auf zunächst 2,0 Prozent und dann auf 1,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts senken. Deutschlands Neuverschuldung dürfte der EU-Kommission auf 0,9 Prozent 2012 und dann auf 0,7 Prozent 2013 fallen.
Quelle: ntv.de, AFP