Wirtschaft

Nur zwei systemrelevante Banken? Paris will auf die Liste

Liste mit Strahlkraft: Gibt es nur zwei systemrelevante Geldhäuser in Frankreich?

Liste mit Strahlkraft: Gibt es nur zwei systemrelevante Geldhäuser in Frankreich?

(Foto: REUTERS)

Extrastarke Geldpolster für Großbanken sollen künftig katastrophale Zusammenbrüche wie in der Lehman-Krise verhindern oder zumindest milliardenschwere Stützungsaktionen mit Steuergeldern überflüssig machen. Experten arbeiten an einer Liste der systemrelevanten Großbanken - Frankreich ist mit den bisherigen Ergebnissen unzufrieden.

Im Streit um strengere Vorgaben für systemrelevante Großbanken pocht Frankreich Regierungskreisen zufolge auf eine möglichst umfassende Liste der weltweit wichtigsten Institute. "Aus unserer Sicht sollte die Liste so groß wie möglich sein", hieß es aus Pariser Regierungskreisen. "Die meisten unserer Banken werden dazugehören, weil unsere Finanzbranche eine hohe Konzentration aufweist."

Credit Agricole
Credit Agricole 15,72

Schwellenländer und Industriestaaten ringen derzeit in der G20 darum, welche Banken als so groß und international vernetzt eingestuft werden, dass sie bei Turbulenzen wie in der Finanzkrise das gesamte System ins Wanken bringen können. Sie gelten als zu groß, als dass Aufseher und Regierungen einen Zusammenbruch ohne Folgeschäden für die Volkswirtschaft in Erwägung ziehen könnten.

SocGen
SocGen 53,04

Umgangssprachlich gelten solche Finanzkonzerne als "too big to fail" - als zu groß, um zu scheitern. Für solche systemrelevanten Institute sind härtere Kapitalvorschriften vorgesehen.

Der von der G20 mit der Erstellung der Liste beauftragte Finanzstabilitätsrat soll am 18. Juli seinen Vorschlag dazu verabschieden.

Aus Deutschland dürfte neben der Deutschen Bank Finanzkreisen zufolge auch die Commerzbank auf die Liste gesetzt werden. Aus Frankreich sind bislang voraussichtlich nur die Societe Generale (SocGen) und die Credit Agricole dabei.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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