Wirtschaft

"Wir hoffen und glauben" Peking bangt um Europa

Auf dem Weg in die Pressekonferenz in einem Nebenraum der "Großen Halle des Volkes": Außenminister Yang Jiechi.

Auf dem Weg in die Pressekonferenz in einem Nebenraum der "Großen Halle des Volkes": Außenminister Yang Jiechi.

(Foto: REUTERS)

Die Schuldenkrise im fernen Westen beunruhigt die Wirtschaftslenker in Peking: Am Rand des Nationalen Volkskongresses spricht Außenminister Yang den Euro-Rettern ausdrücklich sein "volles Vertrauen" aus. Für Yang geht es um die "Zukunft von Europa".

Fragen an Außenminister: China hofft auf "neue Fortschritte" in der Entwicklung.

Fragen an Außenminister: China hofft auf "neue Fortschritte" in der Entwicklung.

(Foto: REUTERS)

China signalisiert den Euro-Staaten weiter Rückendeckung im Kampf gegen die Schuldenkrise. "Wir haben volles Vertrauen in die Zukunft von Europa", sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi auf einer Pressekonferenz am Rande des Jahrestreffens des Nationalen Volkskongresses.

China habe Europa verlässlich dabei unterstützt, die Schwierigkeiten zu überwinden. "Wir hoffen und glauben, dass Europa die Chancen in der Krise nutzen und neue Fortschritte in seiner Entwicklung machen kann", sagte der Minister.

Die Volksrepublik hat selbst großes Interesse, dass sich die Schuldenprobleme in der Eurozone nicht erneut zuspitzen. Die staatlich gelenkte Volkswirtschaft des aufstrebenden Schwellenlandes braucht europäische Unternehmen als Auftraggeber und europäische Verbraucher als Abnehmer der in China produzierten Waren. Zudem hat Peking beträchtliche Anteile seiner Devisenreserven in Europa investiert.

Sorgen um Italien

Nach dem jüngsten Hilfspaket für Griechenland verzeichneten Beobachter eine spürbare Entspannung an den Finanzmärkten. Die politische Ungewissheit in Italien nach der Parlamentswahl schürte zuletzt aber Befürchtungen, dass sich die Lage wieder verschärft.

Verschiedene Stimmen, darunter so unterschiedliche Persönlichkeiten wie der italienische Komiker und Polit-Aktivist Beppe Grillo und der deutsche FDP-Spitzenpolitiker Rainer Brüderle, hat zuletzt sogar einen Austritt Italiens aus der Eurozone in Erwägung gezogen. Damit verlöre die Währungsgemeinschaft ihre drittgrößte Wirtschaftsmacht.

Kurz vor dem Wochenende hatte die Ratingagentur Fitch als erste der drei maßgeblichen Bonitätswächter am internationalen Kapitalmarkt auf das politische Patt in Italien reagiert und die Kreditwürdigkeit des Landes - auch unter Hinweis auf die anhaltende Rezession - um eine Note tiefer eingestuft.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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