USA und China als Wachstumsmärkte Pharmariese Roche legt kräftig zu
17.10.2013, 13:33 Uhr
Der Schweizer Pharma-Konzern ist im Plan.
(Foto: REUTERS)
Der Schweizer Pharmakonzern Roche wächst vor allem dank neuer Brustkrebsmittel. Vor Beginn des Abschlussquartals bekräftigt das Unternehmen seine Ziele. Deutliche Worte findet das Unternehmen zu Fusionsgerüchten.
Beim Roche-Konzern läuft der Wachstumsmotor weiterhin rund. Vor allem die Medikamente gegen Brustkrebs sind gefragt. Der Konzernchef des Basler Pharmariesen Severin Schwan zeigte sich optimistisch auch für die weitere Geschäftsentwicklung: "Wir werden die für das Gesamtjahr gesteckten Ziele erreichen." Der Umsatz soll zu konstanten Wechselkursen ebenso stark steigern wie 2012; im vergangenen Jahr hatte sich das Wachstum auf vier Prozent belaufen. Der Konzernumsatz summierte sich im dritten Quartal auf 11,6 Milliarden Franken (9,4 Milliarden Euro). Das sind unter Ausschluss von Währungseffekten acht Prozent mehr als noch vor einem Jahr. In den ersten neun Monaten 2013 betrug das Umsatzplus sechs Prozent.
Die Verkaufserlöse der Pharmasparte stiegen im Zeitraum Juni bis September um neun Prozent auf gut neun Milliarden Franken. Dazu trugen deutlich die Medikamente gegen eine spezielle Form des Brustkrebs bei. Der Verkaufsstart der neuen Mittel Perjeta und Kadcyla sei sehr gut gelaufen, sagte Schwan. Daneben legten auch die Krebsmittel MabThera und Avastin sowie das Arthritismedikament Actemra stark zu. Regional stachen die USA und China mit Wachstumsraten von jeweils 16 Prozent heraus.
An der Börse schlug der Zwischenbericht kaum Wellen. Die Roche-Genusscheine stiegen um 0,2 Prozent. Roche lag mit den Umsatzzahlen im Rahmen der Analystenerwartungen. Gewinnzahlen veröffentlicht das Unternehmen nur zum Halbjahr und am Jahresende.
Roche-Chef weist Novartis-Gerüchte zurück
Der amerikanische Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hatte jüngst nach überraschend guten Quartalszahlen seine Jahresprognose angehoben. Der Pharma- und Diagnostikkonzern Abbott Laboratories erntete im dritten Quartal die Früchte seines Sparkurses und erzielte einen überraschend kräftigen Gewinnanstieg.
Roches Rivale Novartis will seine Quartalsbilanz am kommenden Dienstag veröffentlichen. Bayer folgt am 31. Oktober. Auch Deutschlands größter Arzneimittelhersteller, der in der Krebsmedizin und in der Augenheilkunde mit Roche konkurriert, hat momentan mit seinen neuen Medikamenten einen Lauf. Der Leverkusener Konzern traut fünf Schlüsselmedikamenten, darunter Mittel gegen Schlaganfälle und Krebs, zusammen einen Spitzenumsatz von mehr als 5,5 Milliarden Euro zu.
Konzernchef Schwan trat jüngst neu aufgeflammten Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Novartis entgegen. "Lassen Sie mich in diesem Punkt sehr klar sein. Nichts hat sich geändert hinsichtlich Roches Position gegenüber Novartis", sagte er. "Die Familien Hoffmann und Oeri - die die Mehrheit der Roche-Stimmrechte halten - haben wiederholt ihren Willen zur Unabhängigkeit von Roche zum Ausdruck gebracht."
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ