Wirtschaft

Flaches TV-Geschäft Philips' skeptischer Blick

Philips profitiert von der Belebung der weltweiten Wirtschaft und von Sparbemühungen. Umsatz und Gewinn steigen. Das Ende der Fahnenstange könnte aber bereits erreicht sein, gibt sich die Konzernspitze zurückhaltend.

Philips übertrifft die Erwartungen des Marktes. Der Ausblick macht den Anlegern aber Sorgen.

Philips übertrifft die Erwartungen des Marktes. Der Ausblick macht den Anlegern aber Sorgen.

(Foto: REUTERS)

Seine Aktivitäten in Schwellenländern und Kostensenkungen haben dem niederländischen Elektronikkonzern Philips im Frühjahr einen Schub gegeben. Im zweiten Quartal stiegen Umsatz wie Gewinn, wie der Siemens-Konkurrent mitteilte. Europas größter Hersteller von Verbraucherelektronik blickt allerdings skeptisch in die Zukunft. Wegen der langsamen Erholung der US-Wirtschaft und den Problemen in Europa werde das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte in den einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Zudem rechnet Philips damit, dass sich nach der Fußball-Weltmeisterschaft Fernseher zu Ladenhütern entwickeln. Die Aktie gab nach der Prognose um mehr als drei Prozent nach. Auch Siemens-Papiere lagen im Minus.

Im zweiten Quartal glänzte Philips noch. In allen drei Sparten - dem Kerngeschäftsfeld Licht, der Verbraucherelektronik und der Gesundheit - sei die Profitabilität hoch gewesen, sagte Philips-Chef Gerard Kleisterlee, der im kommenden Jahr von Frans van Houten abgelöst wird. "Die Umsatzentwicklung in den Wachstumsmärkten war besonders stark." In Brasilien, China, Russland und Indien stiegen die Erlöse im zweistelligen Prozentbereich. Der Anteil der Schwellenländer am Gesamtumsatz des General-Electric-Konkurrenten ist im vergangenen Jahr auf mehr als ein Drittel gestiegen.

Sparen für die Marge

Auf vergleichbarer Basis legte der Umsatz im zweiten Quartal 12 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro zu. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) lag das Plus bei 527 Mio. Euro nach 118 Mio. Euro vor einem Jahr. Netto lag der Gewinn bei 262 Mio. Euro. Damit übertraf Philips im sechsten Quartal in Folge die Markterwartungen. Analyst Victor Bareno von SNS Securities sagte jedoch: "Es ist nicht die große Steigerung, die Philips in den vergangenen Quartalen gezeigt hat".

Der Konzern, dessen Produktpalette vom MP3-Spieler bis zum Toaster reicht, hob sein Margen-Ziel für dieses Jahr an. Die Firma mit weltweit etwa 116.000 Mitarbeitern sei zuversichtlich, die angepeilte Ebita-Marge vor Sonderposten von zehn Prozent zu übertreffen. Dies will Philips auch durch eine weitere Verschärfung seiner Sparmaßnahmen erreichen. So will das Unternehmen sein Sparziel von 700 Mio. Euro in diesem Jahr noch hinter sich lassen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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