Wirtschaft

Kommt Renschler für Östling? Piëch bestätigt indirekt Angebot

Ferdinand Piëch mit Ehefrau Ursula.

Ferdinand Piëch mit Ehefrau Ursula.

(Foto: dpa)

Soll Ex-Daimler Produktionsvorstand Renschler die Lkw-Sparte von VW führen? VW-Patriarch Piëch verweigert eine klare Aussage, befeuert aber mit sybillinische Äußerungen entsprechende Spekulationen. Daimler geht offiziell nicht von einem Wechsel Renschlers nach Wolfsburg aus.

Andreas Renschler

Andreas Renschler

(Foto: dpa)

Der bei Daimler ausgeschiedene Produktionsvorstand Andreas Renschler hat offenbar ein Angebot von V olkswagen erhalten. Die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch  habe dies indirekt bestätigt.

Demnach hat der VW-Patriarch am Rande einer Veranstaltung in Stuttgart auf eine entsprechende Frage geantwortet: "Ich habe noch keinen Kommentar dazu, denn erst einmal muss der Aufsichtsrat etwas entscheiden." Dann habe der 76-Jährige hinzugefügt: "Hinterher können Sie sagen, die Besten ködern die Besten." Piëch ist bekannt für sybillinische Äußerungen.

Auf sein Drängen hin hat sich Europas größter Autobauer in den vergangenen Jahren an Scania und MAN beteiligt, um bei schweren Lastwagen gegen Daimler und Volvo zu konkurrieren. Dabei kommt der Wolfsburger Konzern jedoch nur schleppend voran. Aus Konzernkreisen verlautete, dass es in Wolfsburg deshalb große Unzufriedenheit gebe. Lkw-Boss Leif Östling fehle es an Visionen, um einen schlagkräftigen Verbund aus den beiden selbstbewussten Lkw-Konzernen zu formen, sagte ein Insider. VW hatte dies dementiert.

Wettbewerbsklausel in Renschlers Vertrag

Laut Daimler ist Renschlers Zukunft weiter offen. "Ein Wechsel (…) zu einem Wettbewerber ist in absehbarer Zeit ausgeschlossen", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche der "Welt". In Renschlers Vertrag habe es eine Wettbewerbsklausel gegeben, die ihm einen Wechsel für eine bestimmte Zeit verbietet, bestätigte ein Daimler-Sprecher. Wie lange Renschler die Hände gebunden sind, ließ er allerdings offen.

Wenig später sah Zetsche einen möglichen Wechsel Renschlers zur Konkurrenz gelassen. "Das ist für uns im Prinzip irrelevant", sagte der Konzernchef bei der Premiere der neuen V-Klasse in München.  

Daimler hatte am Dienstagabend überraschend bekanntgegeben, dass Renschler den Stuttgarter Konzern auf eigenen Wunsch verlasse. In Vorstandsverträgen der Automobilindustrie sind Schutzklauseln üblich, um einen raschen Wechsel zu einem Konkurrenten zu erschweren. Sollte dies bei Renschler der Fall sein, wovon auszugehen ist, könnte er frühestens in einem Jahr zu Volkswagen wechseln.

Östlings Vertrag bei VW läuft noch bis 2015. Ein Jahr vorher, also im Herbst 2014, könnten in Wolfsburg die Weichen für seine Nachfolge gestellt werden.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ

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