Wirtschaft

Gespräche gescheitert Piloten drohen mit Streiks bei Lufthansa

Ausstand am Airport: Dieses Bild wird sich Passagieren künftig wohl wieder öfter bieten.

Ausstand am Airport: Dieses Bild wird sich Passagieren künftig wohl wieder öfter bieten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Piloten und die Lufthansa kommen nicht zusammen: Auch ein erneuter Anlauf für eine Lösung im festgefahrenen Tarifkonflikt bringt keine Lösung. Im Kern geht es weiter um Ruhestandsregelungen.

Passagiere der Lufthansa müssen sich ab sofort auf neue Streikaktionen der Piloten einstellen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die jüngsten Verhandlungen mit dem Lufthansa Management für gescheitert erklärt. Beide Seiten hätten sich in den vergangenen Tagen mehrfach zu Verhandlungen über eine Übergangsversorgung getroffen, dabei sei jedoch "kein ernsthafter Wille des Managements zu einer Lösung erkennbar" geworden, erklärte die Gewerkschaft. Daher sei ab sofort mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen, die Cockpit vorher bekanntgeben werde.

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Cockpit-Chef Jörg Handwerk sagte auf n-tv, dass es noch keine genauen Pläne für Arbeitsniederlegungen gebe. Eventuelle Streiks sollen jedoch wie bislang am Vortag bekanntgegeben werden.

Anfang vergangener Woche hatte die Pilotengewerkschaft kurzfristig einen erneuten Warnstreik bei der Lufthansa abgesagt. Grund war die Vorlage eines konkretisierten Forderungskatalogs durch die Konzernleitung. "Um keine Chance einer Einigung verstreichen zu lassen", habe Cockpit daraufhin das Konzern-Management aufgefordert, "kurzfristig in Gespräche einzutreten", hieß es.

Piloten und das Lufthansa-Management streiten sich seit Monaten darüber, zu welchen Konditionen die Kapitäne in den vorzeitigen Ruhestand treten können. Die Piloten wollen mit 55 Jahren den Steuerknüppel an den Nagel hängen können. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will, dass jüngere Piloten mindestens bis zum 60. Lebensjahr im Cockpit sitzen.

Das Lufthansa Management verweigere nach wie vor einen einheitlichen Tarifvertrag Übergangsversorgung und wolle die Piloten zukünftig "in drei Klassen" einteilen, teilte die Vereinigung Cockpit mit. Sie beklagt, dass das Management "die soziale Verantwortung für eine Übergangsversorgung für neu einzustellende Piloten ablehnt und das ein Ausscheiden vor dem 60. Lebensjahr nach Vorstellungen des Managements nicht mehr möglich sein" wird. Mit diesen Forderungen nach noch weitergehenden Verschlechterungen handele die Lufthansa aus Sicht von Cockpit "nicht lösungsorientiert", sondern lasse den Konflikt eskalieren.

In dem Tarifkonflikt haben die Piloten bereits mehrfach punktuell gestreikt. Wann es zu weiteren Arbeitskämpfen kommen wird, ist noch unklar. Die Streiks sollen aber jeweils im Vorfeld angekündigt werden, so die Vereinigung Cockpit.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/AFP

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