Wirtschaft

Griechenland, Irland, Portugal Pimco-Chef rechnet mit Ausfällen

Pimco-Chef El-Erian wird nicht müde, in der europäischen Schuldenkrise schwarzzumalen. Seiner Ansicht nach sind Zahlungsausfälle vorprogrammiert. Nicht nur in Griechenland, sondern auch in Irland und Portugal. Der weltgrößte Anleihenhändler hat selbst keine Griechen-Bonds mehr im Portfolio - US-Bonds übrigens auch nicht mehr.

Nach Meinung von Pimco-Chef Mohamed El-Erian ist nicht nur Griechenland betroffen.

Nach Meinung von Pimco-Chef Mohamed El-Erian ist nicht nur Griechenland betroffen.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Staatsanleihenhändler Pimco erwartet im Zuge der Schuldenkrise Zahlungsausfälle in Griechenland sowie in weiteren europäischen Ländern. "In den nächsten drei Jahren werden wir sehen, wie verschiedene Volkswirtschaften verschiedene Probleme angehen", sagte Pimco-Chef Mohamed El-Erian in Taipeh.

Europäische Volkswirtschaften, besonders Griechenland, würden dabei nicht um Zahlungsausfälle herumkommen. Dabei sei es zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass ein griechischer Zahlungsausfall eine weitere globale Finanzkrise auslöse.

Der Investmentchef von Allianz Global Investors Capital (AGIC), Horacio Valeiras, ergänzte, dass Irland und Portugal ebenfalls auf eine Umschuldung angewiesen seien.

PIGs in der Zange

Pimco ist die US-Anleihe-Tochter von Allianz Global. Sie wurde zur Jahrtausendwende gekauft und ist zu einem wichtigen Bestandteil im Konzern geworden. Mittlerweile liefert sie global zwei Drittel der gesamten Erträge von Allianz Global. Griechische Anleihen hat Pimco nicht mehr im Portfolio. Vergangene Woche sprach sich die Allianz-Tochter erst für eine Beteiligung des privaten Sektors an der Restrukturierung des hoch verschuldeten Griechenlands aus.

Zwischen Schulden und Strukturproblemen stecken geblieben.

Zwischen Schulden und Strukturproblemen stecken geblieben.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Europa muss sich der bitteren Realität stellen, dass die drei Peripheriestaaten Griechenland, Irland und Portugal von zwei miteinander verbundenen Problemen gleichzeitig in die Zange genommen werden: der Überschuldung und dem Unvermögen, wirtschaftlich rasch wachsen zu können", sagte El-Erianin einem Interview. Die Probleme ließen sich nicht durch eine Liquiditätspolitik lösen, die sich auf die Vergabe neuer Kredite fokussiere. "Bonitätsprobleme lassen sich nur durch eine Kombination von Liquiditätsmaßnahmen und wachstumsorientierten Strukturreformen lösen", konstatierte der Pimco-Vorstandssprecher.

Die Regierung in Athen hatte in der Nacht eine Vertrauensabstimmung im Parlament gewonnen und damit eine wichtige Hürde genommen, um Mitte Juli weitere Hilfen von den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds zu erhalten.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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