Suche nach neuem BER-Chef Platzeck lässt sich Zeit
17.01.2013, 12:12 UhrDer neue BER-Aufsichtsratschef Platzeck wagt hinsichtlich der Benennung eines neuen Flugzeugchefs keinen Schnellschuss. Brandenburgs Ministerpräsident gesteht vor dem Bundestags-Verkehrsauschuss, dass bei der Bezahlung des Managers der Spielraum begrenzt sei.
Die Suche nach einem neuen Chef für den künftigen Hauptstadtflughafen BER wird nach Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Platzeck einige Wochen dauern. "Wir wollen hier wirklich ganz klar auf Qualität setzen", sagte der brandenburgische Ministerpräsident nach seiner Befragung durch den Verkehrsausschuss des Bundestags in Berlin. "Wir brauchen jemanden an der Spitze, der dieses Projekt erfolgreich an den Markt und ans Netz bringt."
Der SPD-Politiker machte deutlich, dass die Suche angesichts eines begrenzten Spielraums bei der Bezahlung nicht ganz leicht sei. Der bisherige Flughafenchef Rainer Schwarz war am Mittwoch wegen des Debakels um massive Baumängel bei dem Projekt entlassen worden.
Platzeck erklärte, das Aufsetzen der Umplanungen und eventuell nötiger Neuplanungen dürfte wahrscheinlich bis Frühsommer dauern. "Wenn wir eine belastbare Planung haben und die sich als genehmigungsfähig erweist, dann kann man über einen neuen Eröffnungstermin seriös reden." Er betonte, dass der Bund, Berlin und Brandenburg als Anteilseigner "an einem Strick ziehen" wollten, um das Projekt erfolgreich zu Ende zu führen.
Ramsauer wäscht Hände in Unschuld
Nach Ansicht von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sind mit den Beschlüssen für die Umgestaltung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates am Mittwoch wichtige Weichen gestellt worden. Es müsse nun alles dafür getan werden, dass der Flughafen "jetzt fertiggebaut wird" und 2014 oder 2015 in Betrieb gehen könne, sagte der CSU-Politiker.
Ramsauer wies Vorwürfe der Mitschuld am BER-Desaster von sich. "Ich habe für den Bund immer die Verantwortung übernommen", sagte der Minister in der ARD. Er habe Flughafenleiter Schwarz schon im Oktober entlassen wollen und keine Fehler gemacht, sagte er weiter.
Ramsauer zeigte sich zuversichtlich, dass rasch ein Nachfolger für Schwarz gefunden werde. "Wir haben keine einfache Aufgabe zu beältigen. Es muss jemand sein, der das Flughafengeschäft kennt." Es werde auch ein neuer Finanzvorstand gesucht. "Die ganze bisherige Geschäftsführung wird umgekrempelt", betonte Ramsauer.
Quelle: ntv.de, dpa/DJ