Gründer eines Tiefkühl-Imperiums Pommeskönig McCain ist tot
15.05.2011, 12:16 UhrKnusprige Kartoffelprodukte aus Kanada zählen rund um die Welt zu den beliebtesten Leibgerichten von Millionen von Kindern. Jetzt ist Wallace McCain, der Vater der Tiefkühl-Pommes für den heimischen Backofen, im Alter von 81 Jahren gestorben.
Der Vater der McCain-Tiefkühl-Pommes frites, Wallace McCain, ist tot. Der Mitbegründer des kanadischen Lebensmittelkonzerns starb im Alter von 81 Jahren an den Folgen von Bauchspeicheldrüsen-Krebs, wie die kanadische Zeitung "The Globe an Mail" berichtete.
Der Lebensmittelkonzern McCain Foods bestätigte den Tod des Mitbegründers und Aufsichtsratsmitglieds. Der Sohn eines Kartoffelbauern aus der Provinz New Brunswick habe 14 Monate lang gegen die Krankheit gekämpft, hieß es.
Zusammen mit seinem Bruder Harrisson hatte Wallace McCain den ersten weltweit agierenden Tiefkühl-Konzern 1956 in Florenceville an der kanadischen Ostküste gegründet. Florenceville liegt in der Provinz New Brunswick.
Die McCain Foods Ltd. stieg mit dem Siegeszug der Tiefkühltrühe und dem rasanten Wachstum der großen Schnellimbissketten in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Weltmarktführer für gefrorene Lebensmittel auf.
Weltweite Bekanntheit erlangte das Unternehmen mit tiefgefrorenen Kartoffelstäbchen für den Hausgebrauch, den "1-2-3 Frites von McCain", wie es in der Werbung hieß. Im Jahr 1979 brachte der kanadische Konzern seine Pommes auch auf den deutschen Markt.
Revolutionär war damals eine besondere Eigenschaft der McCain-Pommes: Die Fritten eigneten sich auch für die Zubereitung im Backofen, was deutschen Familienvätern und -müttern den deutlich aufwändigeren Einsatz einer Fritteuse ersparte. Von da an begannen Backofenpommes die bisher dominierenden Wiener Würstchen als Höhepunkt eines jeden Kindergeburtstages zu verdrängen.
Mit Produktionsstätten an weltweit 60 Standorten kommt der Konzern eigenen Angaben zufolge auf einen Jahresumsatz von 6 Mrd. kanadische Dollar (rund 4,4 Mrd. Euro). In den vergangenen Jahren wuchs der Konzern auch durch Zukäufe: 1995 zum Beispiel kaufte McCain Foods das kanadische Unternehmen Maple Leaf Foods. 2001 kam der Appetizer-Spezialist Anchor Food Products hinzu, den sich McCain mit dem US-Ketchup-Hersteller Heinz aufteilte.
Zuvor bereits hatte sich McCain Foods mit Übernahmen und dem Aufbau eigener Werken in Märkten wie Frankreich, Belgien, Australien, Indien und auch Deutschland fest etabliert. McCain vertreibt neben Tiefkühlware auf Kartofffelbasis auch Tiefkühlpizzen und Gemüsemischungen. McCain beliefert unter anderem auch die Fast-Food-Kette McDonald's. McCain Foods beschäftig weltweit rund 20.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist nicht börsennotiert.
Wallace McCain lebte in Toronto mit seiner Frau Margaret. Er hinterlässt vier Kinder und neun Enkel.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP