Wirtschaft

Vorsorge für Hedgefonds-Klagen Porsche Holding hält Geld zusammen

Der Blick zurück: Es geht um die Aufarbeitung der Übernahmeschlacht von VW vor fünf Jahren. Der Streit mit mehreren Fondsgesellschaften liegt jetzt vor Gericht.

Der Blick zurück: Es geht um die Aufarbeitung der Übernahmeschlacht von VW vor fünf Jahren. Der Streit mit mehreren Fondsgesellschaften liegt jetzt vor Gericht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Insgesamt 25 Fondsgesellschaften klagen in Deutschland gegen die Porsche Holding. Da kommt es gelegen, dass Porsche SE auf einem komfortablen Finanzpolster von annähernd drei Milliarden Euro sitzt. Das Geld wird vorsorglich nicht angerührt.

Die Porsche Holding hält ihr Geld angesichts der gegen sie laufenden Schadenersatzklagen zusammen. Nach dem Verkauf des Fahrzeuggeschäfts an Volkswagen verwaltet die Finanzholding, die nun auf 2,7 Mrd. Euro Barmitteln sitzt, einzig die Kapitalbeteiligung von 32,2 Prozent an VW.

Das von den Erben des Firmengründers Ferdinand Porsche und dem Emirat Katar beherrschte Unternehmen sucht schon länger nach weiteren lukrativen Beteiligungen, hält sich aber zurück, solange es noch fürchten muss, dass die Schadensersatzklagen Geld kosten. Investoren fühlen sich im Zuge der letztlich gescheiterten Übernahme des VW-Konzerns durch die Porsche Holding hinters Licht geführt und verlangen Milliarden.

Erst im April haben 25 Hedgefonds Schadensersatzansprüche von knapp 1,4 Mrd. Euro vor dem Stuttgarter Landgericht geltend gemacht. Die Fonds hatten sich zuvor mit der Holding darauf geeinigt, keine Rechtsmittel gegen die Abweisung ihrer Klagen in den USA einzulegen. Im Gegenzug sagte Porsche zu, nicht auf die Verjährung der Ansprüche zu pochen, weist den Vorwurf der Marktmanipulation aber von sich. Auch in Braunschweig liegen Klagen gegen Porsche vor.

Deutliche Gewinnsteigerung dank VW

Im laufenden Jahr - dem Ersten nach dem Verkauf des Autogeschäfts - erwartet die Holding einen niedrigeren Gewinn. Das Konzernergebnis werde sich nach Steuern auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag belaufen, teilte sie in Stuttgart mit. Im vergangenen Jahr hatte der Verkauf der restlichen Anteile des Autogeschäfts an VW den Schwaben 4,5 Mrd. Euro in die Kassen gespült. Zuzüglich der von VW gezahlten Dividende und dem Porsche zuzurechnenden Anteil am Gewinn des Wolfsburger Konzerns lag das Ergebnis bei 7,8 Mrd. Euro.

In den ersten drei Monaten 2013 verbuchte die Holding mit ihren knapp drei Dutzend Beschäftigten ein Ergebnis von 601 (Vorjahr: 317) Mio. Euro. Das entspricht im Wesentlichen dem auf Porsche entfallenden Anteil am VW-Gewinn. Auch künftig speist sich das Ergebnis der Holding aus der aus Wolfsburg fließenden Dividende und dem anteiligen Gewinn.

Quelle: ntv.de, rts

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