Wirtschaft

"Üppige" Zeiten sind vorbei Porsche SE dämpft Hoffnungen

Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn plant weiter mit Milliardengewinnen - auch ohne operatives Geschäft.

Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn plant weiter mit Milliardengewinnen - auch ohne operatives Geschäft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nachdem gescheiterten Übernahmeversuch von Volkswagen und den Verkauf des Sportwagenbauers Porsche AG betreibt die Porsche Holding kein operatives Geschäft mehr. Dennoch plant die Porsche SE weiter mit Milliardengewinnen. Die Anteilseigner müssen aber wohl deutlich kürzer treten.

Die Porsche SE hat Hoffnungen der Anteilseigner auf künftig sprudelnde Dividendenausschüttungen eine Absage erteilt. Die den Anteilseignern für das vergangene Geschäftsjahr vorgeschlagene Dividende von 2,01 Euro für die Vorzugsaktien und von 2,04 Euro für die Stammaktionäre sei "üppiger" ausgefallen als es die Ertragslage zulasse, sagte Finanzchef Hans Dieter Pötsch. Langfristiges Ziel der mit knapp einem Drittel am VW -Kapital beteiligten Porsche SE sei, die jeweils zufließenden Kapitalmittel abzüglich der Kosten für den Holding-Betrieb an die Anteilseigner auszuschütten.

Nach dem im vergangenen Jahr unter Dach und Fach gebrachten Komplettverkauf des Porsche-Fahrzeuggeschäfts an VW agiert die Porsche SE als Holding ohne operatives Geschäft und ist vor allem künftig von VW-Dividendenerträgen abhängig.

Milliardengewinne geplant

Dennoch rechnet die Porsche Holding in den kommenden Jahren mit Milliardengewinnen. Sowohl 2013 als auch 2014 gehe er von einem Konzernergebnis im niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich aus, sagte Porsche-SE-Chef Martin Winterkorn. 2012 hatte Porsche SE dank des Verkaufs des Sportwagenherstellers Porsche AG an Volkswagen 7,83 Mrd. Euro Gewinn gemacht und ihren Schuldenberg komplett abgetragen.

Ende 2012 hatte die Holding ein Plus von 2,6 Mrd. Euro in der Kasse, nach 1,5 Mrd. Euro Schulden im Jahr zuvor. Das Geld soll in Beteiligungen rund um die Autoproduktion gesteckt werden, die derzeit geprüft würden, sagte Winterkorn. "Konkret geht es beispielsweise um neue Antriebskonzepte und Werkstoffe sowie Technologien für Fahrzeugsicherheit und Konnektivität."

Wegen der gescheiterten Übernahmeschlacht mit VW hat Porsche noch Milliardenklagen in den USA und am Landgericht Braunschweig auszufechten. Anleger und Fonds sahen sich damals falsch informiert und fordern Schadenersatz. Porsche halte sämtliche noch anhängigen Klagen weiter für unbegründet, sagte Winterkorn. Finanziell sind die hohen Schadenersatzforderungen nicht eingeplant. Bisher hat der Konzern in seiner Bilanz nur 41 Mio. Euro für Anwalts- und Beratungskosten zurückgestellt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen