Rekorde und ein kleiner Makel Porsche mit Schönheitsfehler
03.05.2012, 12:17 Uhr
Porsche 911 Carrera: Der Sportwagenbauer profitiert von der hohen Nachfrage nach Luxusautos in China und den USA.
(Foto: REUTERS)
Der Porsche als Statussymbol feiert vor allem in den USA und China eine Renaissance. Das schlägt sich in den Geschäftszahlen des Sportwagenherstellers nieder: Umsatz und operativer Gewinn markieren Rekorde. Allerdings findet sich in den Quartalszahlen auch etwas Negatives.
Der Sportwagenhersteller Porsche wartet dank des Ansturms auf Luxusautos in China, den USA und auch auf dem deutschen Heimatmarkt mit einem glänzenden Jahresstart auf. Sowohl Umsatz als auch operativer Gewinn erreichten zwischen Januar und Ende März Rekorde, wie Porsche mitteilte.
Einziger Schönheitsfehler in der Quartalsbilanz ist die spürbar gesunkene Umsatzrendite - also das Verhältnis zwischen Erlösen und dem Gewinn vor Zinsen und Steuern. Vor einem Jahr blieben Porsche von jedem umgesetzten Euro knapp 22 Cent operativer Gewinn. Nun sind es nur noch gut 17 Cent. Der Wert liegt aber immer noch klar über dem Ziel der Zuffenhausener, 15 Prozent Umsatzrendite zu erwirtschaften.
Der Cash Flow stimmt
Hintergrund für das geschmälerte Verhältnis sind aber nicht eine im Kern sinkende Wirtschaftlichkeit, sondern hohe Investitionskosten, die den Erfolg von morgen garantieren sollen. So steckte Porsche im 1. Quartal Millionenbeträge in den Ausbau des Werkes in Leipzig und der Forschungszentrale in Weissach nahe Stuttgart. Auch neue Modelle wie der kleine Geländewagen Macan haben Anlaufkosten.
Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke ließ erklären: "Den deutlichen Anstieg der Investitionen sowie der Entwicklungsaufwendungen für die Ausweitung unserer Modellpalette können wir aus unserem starken Cash Flow bestreiten." Und Porsche-Chef Matthias Müller ergänzte: "Mit der jüngsten und effizientesten Modellpalette aller Zeiten verfügen wir über eine hervorragende Basis, diesen Kurs 2012 konsequent fortzusetzen." Die Schwaben wollen bis 2018 rund 200.000 Autos pro Jahr verkaufen. 2011 waren es knapp 119.000 Auslieferungen gewesen.
Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz, mehr Gewinn
Im ersten Vierteljahr 2012 setzte Porsche weltweit 30.231 Fahrzeuge ab - plus 29 Prozent. Der Umsatz legte um 32,4 Prozent zu und erreichte 3,025 Mrd. Euro. Vor Zinsen und Steuern blieben 528 Mio. Euro, was ein Zuwachs von 18,4 Prozent ist. Den Überschuss teilt das Unternehmen stets nur auf Jahressicht mit. 725 neue Jobs im 1. Quartal sind ein Plus von 4,7 Prozent. Die Porsche-Gruppe samt Töchtern zählte damit Ende März weltweit 16.032 Mitarbeiter.
Die Zahlen der Volkswagen-Tochter kamen am Aktienmarkt gut an. Das Kursplus belief sich auf rund 2 Prozent. Auch die Schwestermarke Audi und die Mutter Volkswagen hatten jüngst Rekordzahlen präsentiert.
Quelle: ntv.de, bad/dpa