Auswirkungen auf das Ergebnis Porsche setzt Cayenne-Diesel-Verkauf aus
04.11.2015, 01:42 Uhr
Auswirkungen durch den VW-Abgasskandal ja, aber ergebnisseitig bleibt bisher alles wie gehabt für 2015.
(Foto: picture alliance / dpa)
Erst wird Porsche-Chef Müller zum neuen VW-Konzernlenker abberufen. Nun ein neuer Tiefschlag für die Sportwagen-Tochter in den USA. Aber die Zuffenhausener gehen in die Offensive.
Nach den neuesten Enthüllungen über Unregelmäßigkeiten bei Volkswagen erwartet auch Porsche negative Auswirkungen und geht in die Offensive. Als Konsequenz aus Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA setzt Porsche den Verkauf von Dieselmodellen des Geländewagens Cayenne in Nordamerika aus. Diese Maßnahme geschehe freiwillig und betreffe die Wagen der Modelljahre 2014 bis 2016, teilte Porsche Nordamerika mit.
Die EPA hatte der Porsche-Mutter VW am Montag vorgeworfen, auch bei 3-Liter-Motoren der Modelljahre 2014 bis 2016 getrickst zu haben. Betroffen seien unter anderem der Porsche Cayenne, VW Touareg und Luxuslimousinen der Tochter Audi wie der A8. Volkswagen hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und der Umweltbehörde volle Kooperationsbereitschaft zugesichert.
Ergebnisseite betroffen
Zudem könnten wegen der Kapitalbeteiligung von Porsche an der Volkswagen AG die erwarteten wirtschaftlichen Risiken bei VW auch das Konzernergebnis bei Porsche belasten, teilte das Unternehmen weiter mit. Doch selbst bei Berücksichtigung dieser wirtschaftlichen Risiken gehe Porsche weiterhin unverändert von einem Ergebnis zwischen 0,8 und 1,8 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015 aus.
Volkswagen hatte zuvor mitgeteilt, dass bei rund 800.000 Autos des Konzerns die tatsächlichen CO2-Werte höher liegen als angegeben. Betroffen ist auch ein Benzinmotor sowie Fahrzeuge mit BlueMotion-Technologie, die als besonders verbrauchs- und emissionsarm beworben werden. Die wirtschaftlichen Risiken aus diesem neuen Problem werden laut VW auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt.
Im September hatte VW bereits einräumen müssen, dass bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen Software eingesetzt war, die die Abgaswerte manipulierte. Alle betroffenen Wagen müssen umgerüstet werden. Dadurch kommen auf den Konzern Milliardenkosten zu.
Quelle: ntv.de, bad/dpa