Tiefere Rezession erwartet Portugal geht es schlecht
29.03.2012, 18:34 Uhr
Demonstration gegen die Sparbeschlüsse der Regierung in Lissabon (Archivbild).
(Foto: AP)
Portugals Zentralbank hat ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter gesenkt, weil die Exporte zurückgehen und der private Konsum einbricht. In ihrem Frühjahrsbericht rechnen die Währungshüter mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr um 3,4 Prozent. Im Winter hatte die Zentralbank noch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 3,1 prognostiziert.
Die Regierung in Lissabon erwartet für 2012 einen Einbruch um 3,3 Prozent. Schon im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) insgesamt um 1,6 Prozent rückläufig gewesen.
Die Banco de Portugal nahm außerdem ihre Wachstumsprognose von 0,3 Prozent für 2013 zurück. Sie rechnet nun damit, dass die Wirtschaft nicht zulegen wird. "Die aktuelle Projektion unterstellt sowohl einen anhaltenden Rückgang der heimischen Nachfrage als auch ein verlangsamtes Exportwachstum, verglichen mit dem Anstieg im Jahr 2011", hieß im Ausblick der Zentralbank.
Demnach werden die Exporte im laufenden Jahr nur um 2,7 steigen, nachdem die Währungshüter zuvor 4,1 Prozent Exportsteigerung erwartet hatten. Im abgelaufenen Jahr legten die Ausfuhren noch um 7,4 Prozent zu. Den privaten Konsum befindet sich wegen der harten Sparpolitik ebenfalls im Abwärtstrend. Nach der neuesten Prognose soll er im laufenden Jahr um 7,3 statt wie bisher vorhergesagt um 6,0 Prozent fallen. Im Winter war noch ein Rückgang von 3,9 Prozent angenommen worden.
Nach Einschätzung des Banco de Portugal bleibt eine Verschlimmerung der Schuldenkrise in Europa die größte Bedrohung für das südeuropäische Land. Der Staat ist vom Kapitalmarkt abgeschnitten und wird von der EU und dem IWF über den EFSF-Rettungsschirm finanziert.
Quelle: ntv.de, DJ