Unternehmenssteuer soll runter Portugal sucht Wachstumsrezept
24.04.2013, 07:11 UhrPortugal plagt seit geraumer Zeit eine tiefe Rezession. Die Regierung in Lissabon will nun kräftig gegensteuern. Sie will mit einer Absenkung der Unternehmenssteuer die Firmen entlasten. Diese kann aufgrund der finanziellen Misere des Landes aber nur schrittweise erfolgen.
Portugal will zur Belebung seiner rezessionsgeplagten Konjunk tur die Unternehmenssteuer senken. Die Belastung für die Firmen solle deutlich reduziert werden, sagte Wirtschaftsminister Alvaro Santos Pereira. Derzeit beträgt der Steuersatz 24 Prozent. Die Absenkung solle allerdings allmählich erfolgen, da Portugal nicht die finanziellen Kapazitäten für eine sofortige Änderung habe.
Zudem wolle das krisengeschüttelte Euro-Land eine Entwicklungsbank für exportorientierte mittelständische Unternehmen gründen. In diesem Jahr sollen außerdem für Finanzierungszwecke der Wirtschaft über die in Staatsbesitz befindlich Bank CGD rund eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt werden. Für das kommende Jahr seien 2,5 Milliarden Euro geplant. Zu Wochenbeginn hatte der aus Portugal stammende EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso gefordert, dass die Sparpolitik in Europa ein Ende haben müsse.
Nach einem Veto des Verfassungsgerichts gegen Sparbeschlüsse hatte die portugiesische Regierung in der vergangenen Woche neue Einschnitte verabschiedet, um das Land wieder auf Kurs zu bringen. Es wurden Ausgabenkürzungen im Umfang von 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beschlossen. Damit soll die nächste Kredittranche der internationalen Geber in Höhe von zwei Milliarden Euro gesichert werden.
Portugal musste vor zwei Jahren von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit 78 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt werden. Im Rahmen des Hilfspakets wurde ein umfassender Reformkurs vereinbart. Demnach muss in diesem Jahr das Haushaltsdefizit auf 5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung von 6,4 Prozent im vergangenen Jahr sinken.
Quelle: ntv.de