Rettungsschirm bleibt geschlossen Portugal will es schaffen
25.03.2011, 16:18 UhrDer Euro-Rettungsschirm bleibt für Portugal (vorerst) noch tabu. Der amtierende Regierungschef Sócrates wirbt dagegen für mehr Vertrauen. Die Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor's stufen die Bonität des südwesteuropäischen Landes weiter herab.
Portugal will trotz massiver Probleme weiter nicht unter den Euro-Rettungsschirm. Das Land brauche keine Hilfe der EU, sagte der amtierende Ministerpräsident José Sócrates nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Portugal brauche keine Hilfe von außen, sondern Vertrauen.
Die anderen EU-Staats- und Regierungschefs könnten darauf bauen, dass Portugal seine Sparziele für dieses Jahr erreichen werde, sagte Sócrates. Viele Maßnahmen seien bereits umgesetzt. Auch 2012 und 2013 werde Portugal die Ziele einhalten. Um das zu schaffen, forderte Sócrates die portugiesische Opposition auf, eigene Sparvorschläge zu unterbreiten.
Sócrates war am Mittwoch als Regierungschef zurückgetreten, nachdem das Parlament in Lissabon seinen Sparkurs abgelehnt hatte. Sócrates führt die sozialistische Minderheitsregierung übergangsweise bis zur nächsten Wahl weiter. Gemäß Verfassung kann diese in frühestens zwei Monaten stattfinden.
In der Folge der Regierungskrise stufte die Ratingagentur Standard & Poor's Portugals Bonität um eine Note herab. Zuvor hatte Fitch das Portugal-Rating um zwei Noten auf "A-" gesenkt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP