Klamme Gründerfamilie fliegt raus Portugals Problembank feuert Chefs
14.07.2014, 11:49 Uhr
Die kriselnde portugiesische Banco Espírito Santo bekommt neue Chefs.
(Foto: AP)
Portugal hat den Euro-Rettungsschirm wieder verlassen. Doch bei einigen Geldhäusern kriselt es weiter: Die Banco Espírito Santo (BES) muss auf Druck der portugiesischen Notenbanker vorzeitig ihre Chefs auswechseln.
Die kriselnde portugiesische Großbank Banco Espírito Santo (BES) hat auf Druck der Zentralbank ihre Führung ausgewechselt. Der Verwaltungsrat habe zugestimmt, dass die neue Spitze ihre Ämter sofort antreten könne, teilte das Gremium der größten Bank Portugals nach einer Sondersitzung mit. Neuer Chef wird demnach der renommierte Ökonom und frühere Zentralbanker Vítor Bento, neuer Finanzvorstand der bisherige Chef der portugiesischen Schuldenagentur, João Moreira Rato.
Der Führungswechsel sollte eigentlich erst Ende Juli stattfinden. Die Zentralbank rief das Geldhaus jedoch dazu auf, diesen Schritt sofort zu vollziehen.
Damit soll die BES von den Zahlungsproblemen der Firmenholding der Gründerfamilie abgeschirmt werden. Mehrere Unternehmen der Holding sind von einer Insolvenz bedroht. Dies hatte auf den Märkten auch Sorgen um das Geldhaus aufkommen lassen.
Die drei abgelösten Banker gehören der Gründerfamilie Espírito Santo an, die eine der reichsten und einflussreichsten Unternehmerdynastien des Landes ist. Die Holding gab am Montag bekannt, dass sie ihren Kapitalanteil an der BES von 25,1 auf 20,1 Prozent reduziert habe. Der Verkauf von Aktien solle dazu dienen, Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Unklar ist, an wen die Aktien veräußert wurden.
Quelle: ntv.de, jli/dpa/rts/AFP