Wirtschaft

Analysten zum Arbeitsmarkt Positivtrend hält an

Weniger als drei Millionen Arbeitslose in Deutschland. Demgegenüber steigt die Zahl der Beschäftigten und kratzt an der 41-Millionen-Marke: Deutschlands Arbeitsmarktdaten können sich sehen lassen. Aber wie sieht's es im weiteren Jahresverlauf aus?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai erstmals in diesem Jahr unter die Marke von drei Millionen gefallen. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, gab es 2,96 Millionen registrierte Arbeitslose. Dies waren 118.000 weniger als im April und 276.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich von 7,3 auf 7,0 Prozent.

Rechnet man die jahreszeitlich üblichen Schwankungen heraus, ging die Erwerbslosenzahl um 8000 auf 2,974 Millionen zurück. Von Reuters befragte Experten hatten hier einen Rückgang um rund 30.000 erwartet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

Peter Meister, BHF-Bank

"Die positive Entwicklung ist auch im Mai nicht abgerissen. Das liegt auch daran, dass die Unternehmen immer noch sehr optimistisch sind. Die gute Lage am Arbeitsmarkt wird noch ein Weilchen anhalten. Die Dynamik dürfte sich aber abschwächen.

Wegen des starken Jahresauftakts haben wir unsere Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2011 auf 3,5 Prozent angehoben. Die Jahre mit moderaten Lohnabschlüssen, Umstrukturierungen bei den Unternehmen und einer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes machen sich jetzt positiv bemerkbar. Zudem profitiert Deutschland von den sehr niedrigen Zinsen. Überhitzungserscheinungen am Arbeitsmarkt sehe ich nicht, auch nicht in der Gesamtwirtschaft. Aber man muss aufpassen: Wird der Boom durch niedrige Zinsen befeuert, ist das mittelfristig nicht so positiv zu sehen."

Christian Schulz, Berenberg Bank

"Das ist vielleicht ein bisschen schwächer als erwartet. Aber der positive Trend hält an. Das dürfte das Verbrauchervertrauen stützen und den Einzelhandelsumsatz stabilisieren. Die Arbeitslosenzahlen sind eigentlich so gut, dass der private Konsum den Staffelstab für das Wirtschaftswachstum von Export und Investitionen übernehmen müsste. Aber die Inflation und die Sorgen um die Schuldenkrise in Europa sorgen dafür, dass die Verbraucher ihre Portemonnaies nicht ganz so weit aufmachen."

Jörg Zeuner, VP Bank

"Der dynamische Aufschwung der deutschen Wirtschaft schafft zahlreiche Arbeitsplätze. Die Zahl der Beschäftigten nähert sich der 41-Millionen-Grenze. Nicht nur im boomenden Exportsektor werden neue Stellen besetzt, auch die hohe Investitionstätigkeit sorgt für einen steigenden Bedarf an Arbeitskräften. Die konjunkturelle Verlangsamung im zweiten Halbjahr wird die Zunahme der Beschäftigung jedoch allmählich bremsen."

Quelle: ntv.de, rts

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