Alles im Kasten Post macht Anlegern Lust auf mehr
27.05.2014, 18:15 Uhr
Weltmarktführer will die Deutsche Post bis 2020 werden. Und die Anleger stehen hinter der Konzernführung. Die macht die Wachstumsziele zudem mit einer höheren Dividende schmackhaft. Die Anleger beißen an.
Die Aktien der Deutschen Post gehören zu den Gewinnern des Tages am deutschen Aktienmarkt. Sie legen deutlich zu. Der Grund: Bei der Deutschen Post brummt das Geschäft: Umsatz und Gewinn steigen, die Dividende wird erhöht.
"Wir sind bereit für den nächsten Schritt", sagte Postchef Frank Appel auf der Hauptversammlung. Im Fokus steht dabei vor allem der Ausbau der Logistik in Schwellenländern und die internationale Expansion des in Deutschland schon erfolgreichen Paketgeschäftes.
"Wir haben uns viel für die Zukunft vorgenommen", betonte Appel mit Blick auf die Strategie des Konzerns bis 2020. Im April hatte der Postvorstand seine Pläne erläutert und Ergebnisziele genannt. So soll der operative Gewinn (Ebit) von 2,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf über 5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 ansteigen.
Dividende klettert
Den Anteilseignern stellte Appel auf Nachfrage eine höhere Ausschüttung in Aussicht, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen. Wenn sich das operative Ergebnis wie geplant verbessere, würden sich auch der Konzerngewinn und die Dividende entsprechend erhöhen. Die Post sehe eine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent vor. Für das abgelaufene Geschäftsjahr billigten die Aktionäre am Dienstag auf der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende um 0,10 Euro auf 0,80 Euro.
Viel Lob erntete der Vorstand für die erzielten Geschäftsergebnisse und die Strategie. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern mit weltweit 430.000 Beschäftigten rund 55 Milliarden Euro Umsatz erzielt und den Überschuss um 27 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert.
Rückkehr in einige Auslandsmärkte
Nach weiteren Angaben Appels zeigt derzeit bei der Post kein Bereich eine solche Dynamik wie das Paketgeschäft. Angetrieben vom Internethandel erweiterte das Bonner Unternehmen erst vor wenigen Wochen mit Paketkästen die Zustellmöglichkeiten. Es müsse einfach sein, Waren zu bestellen und dann auch geliefert zu bekommen.
Bei der Expansion hat der Bonner Konzern fast alle Regionen im Blick: "Wir denken an Europa, Amerika und Asien", sagte Appel. Geprüft werde auch eine Rückkehr in solche Länder, die der Konzern wegen anhaltender Verluste verlassen hatte. Der Schwerpunkt liege aber auf dem Ausbau der Geschäfte in den bestehenden Märkten.
Verabschiedet hatte sich die Post zum Beispiel 2010 aus dem inländischen Paketgeschäft in Frankreich und Großbritannien. Besondere Wachstumschancen sieht die Post in den Schwellenländern. Deren Umsatzanteil soll bis 2020 auf 30 Prozent von derzeit 22 Prozent steigen.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa