Konfrontation mit Deutscher Bank Postbank-Mitarbeiter streiken
05.12.2011, 18:44 UhrAusgliederungspläne des Mehrheitseigners Deutsche Bank sorgen bei der Postbank für Unruhe. Diesmal bekommen es auch die Kunden zu spüren, denn einzelne Filialen bleiben geschlossen.
Bei der Postbank sind die bundesweiten Streiks in eine neue Runde gegangen: Erstmals waren davon auch Filialen betroffen, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Vielerorts hätten die Kunden längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, einzelne Filialen in Hamburg, Köln und München blieben ganz geschlossen. Ein Postbank-Sprecher sprach dagegen von "einigen wenigen" Geschäftsstellen, die betroffen gewesen seien.
Insgesamt waren es nach Gewerkschaftsangaben erneut rund 3500 Postbank-Beschäftigte, die sich an den Ausständen beteiligten. Die Protestaktionen hatten in der vergangenen Woche begonnen und zunächst überwiegend die Callcenter betroffen.
Hintergrund sind die Pläne des neuen Mehrheitseigners Deutsche Bank, im Zuge der Postbank-Integration etliche Jobs in der Verwaltung und Informationstechnik in eigene Gesellschaften auszugliedern. Dies soll mit Gehaltskürzungen, längeren Arbeitszeiten und weniger Urlaubstagen einhergehen. Die Mitarbeiter sind deshalb verunsichert. Verdi fordert einen Überleitungstarifvertrag, der die Betroffenen absichert.
Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern laufen seit Monaten - bislang ohne Durchbruch. Die sechste Verhandlungsrunde begann trotz der Streiks. Am Dienstag sollen die Gespräche fortgesetzt werden. "Wir erwarten, dass die Arbeitgeber die Signale verstanden haben und sich jetzt bei den Verhandlungen endlich bewegen", erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch bei einer Kundgebung in Hannover. "Ansonsten sind wir auf einen längerfristigen Streik auch in der Vorweihnachtszeit eingestellt."
Quelle: ntv.de, rts