Wunden verheilen langsam Postbank erholt sich
28.04.2010, 20:54 UhrNach dem Grottenjahr 2009 wittert die Postbank wieder Morgenluft. Das Geldinstitut schafft im ersten Quartal wieder den Sprung in die Gewinnzone. Nun macht sich das MDax-Unternehmen mit Hilfe eines Sparprogramms hübsch für eine Mehrheitsübernahme durch die Deutsche Bank.

Die gute Laune ist zurückgekehrt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Postbank schreibt in ihrem operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen. Im ersten Quartal erzielte das Institut einen Vorsteuergewinn von 131 Millionen Euro nach einem Verlust von 71 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. 2009 hatte sie in jedem Quartal ein negatives Ergebnis vor Steuern erwirtschaftet.
Die Bank sprach von einer Erholung des Kundengeschäfts zum Jahresauftakt 2010. Insbesondere der Zinsüberschuss habe sich im Vergleich zum Vorjahresquartal und zum Vorquartal positiv entwickelt. "Zu der Ergebnisverbesserung trugen auch ein im Vergleich zum vierten Quartal 2009 deutlicher Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft und rückläufige Belastungen aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft (SCP) bei", hieß es ferner.
Die Postbank bekräftigte ihre Prognose, auch im Gesamtjahr ein positives Vorsteuerergebnis zu erzielen. Sie geht auch wegen den Unsicherheiten an den Märkten allerdings nicht davon aus, in den restlichen Quartalen ein ähnliches Ergebnisniveau zu erreichen wie im Auftaktvierteljahr. Den vollständigen Quartalsbericht will die Postbank erst am 12. Mai veröffentlichen.
Sparprogramm aufgesetzt
Die Privatkundenbank, die zu fast 30 Prozent der Deutschen Bank gehört, war in Folge der Finanzkrise tief ins Minus geraten. 2009 stand vor Steuern ein Verlust von fast 400 Millionen Euro in den Büchern. Belastet hatten die Postbank vor allem Abschreibungen auf ein mehrere Milliarden Euro schweres Portfolio mit komplexen Wertpapieren sowie eine höhere Risikovorsorge für ausfallgefährdete Gewerbeimmobilienkredite.
Die vergleichsweise schwach kapitalisierte Postbank will sich mit einem Sparprogramm, das auch den Abbau von rund 2000 Stellen vorsieht, für eine Mehrheitsübernahme durch die Deutsche Bank fit machen. Deutsche-Bank-Finanzchef Stefan Krause hatte betont, sein Haus habe keine Eile mit einer Übernahme. Gerüchte über ein bevorstehendes Kaufangebot an die restlichen Aktionäre der Postbank hatten deren Aktie in den vergangenen Tagen nach oben getrieben.
Quelle: ntv.de, rts