Unter dem Dach der neuen Mutter Postbank peilt Gewinn an
05.06.2012, 14:05 Uhr
Der Neue: Frank Strauß.
(Foto: REUTERS)
Es ist eine Hauptversammlung ohne Tumult und großes Gedränge: Die Anteilsscheine der Postbank liegen mehrheitlich längst in der Hand der Deutschen Bank. Postbank-Chef Jütte lobt die enge Bindung an die Kunden - und seinen Nachfolger, Frank Strauß. Der soll nun für Gewinne sorgen.
Die Postbank will die Probleme der vergangenen Jahre endgültig hinter sich lassen und strebt zurück in die Gewinnzone. Nachdem die Integration in den Deutsche-Bank-Konzern und das Sparprogramm abgeschlossen seien, könne das Geschäft mit Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden wieder stärker in den Vordergrund rücken, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte bei der Hauptversammlung der Bank in Frankfurt am Main.
Das Kundengeschäft sei die Grundlage des Erfolges, erklärte Jütte. "Aus diesem Geschäft kommen die soliden Ertragsströme, die wir für ein gutes Ergebnis brauchen." Die Bank will dabei zudem weiter stark auf die Kosten achten und die Ausgaben dort noch weiter senken, wo es durch die Einbindung in den Verbund der größten deutschen Bank möglich ist.
Die Postbank rechnet daher damit, dass sie in diesem und den kommenden Jahren wieder deutlich positive Ergebnisse erwirtschaften wird. Im vergangenen Jahr hatte das Institut operativ zwar deutlich mehr verdient - unter dem Strich drückten aber Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und der Abbau von hoch spekulativen Wertpapieren auf das Ergebnis.
Die Postbank hatte sich vor der Übernahme durch die Deutsche Bank an den Kapitalmärkten verspekuliert und war deswegen 2008 tief in die roten Zahlen gerutscht. Auch im ersten Quartal des laufenden Jahres noch belasteten Finanzgeschäfte das Ergebnis. Zudem kämpft die Bank mit dem für sie ungünstigen Umfeld von niedrigen Zinsen.
Die Postbank - es befinden sich nur noch wenige Aktien im Streubesitz. Die Deutsche Bank hält derzeit 93,7 Prozent der Postbank-Anteile.
Strauß übernimmt ab Juli
Zudem sollte bei der Hauptversammlung der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen dem Frankfurter und dem Bonner Institut genehmigt werden. Am 1. Juli steht dann der frühere Deutsche-Bank-Manager Frank Strauß an der Spitze der Postbank.
Der jetzige Amtsinhaber Jütte zeigte sich bei der Hauptversammlung überzeugt, "dass Frank Strauß der Richtige ist, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern und in eine positive Zukunft zu führen".
Quelle: ntv.de, dpa