Giftpapiere belasten noch Postbank rappelt sich auf
11.05.2011, 10:22 UhrDie Postbank verzeichnet im ersten Quartal trotz Sonderbelastungen einen höheren Gewinn. Der Chef der Deutsche-Bank-Tochter, Jütte, erwartet, dass sich das ehemalige Dax-Unternehmen sowohl 2011 als auch 2012 in der grünen Zone halten wird.
Die Postbank hat die Finanzkrise vorerst hinter sich gelassen. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Krise hätten die riskanten Kreditpapiere in den Büchern das Ergebnis im ersten Quartal in Summe nicht mehr belastet, teilte die Bonner Deutsche-Bank-Tochter mit.
Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 142 (Vorjahr: 131) Millionen Euro, obwohl die Postbank 155 Millionen Euro an Sonderbelastungen für eine vereinheitlichte Bilanzierung ihrer Altersteilzeit-Programme und für den geplanten Abbau von 2000 Stellen bis Ende 2012 verbuchte. Dem stand ein Gewinn aus dem Verkauf der indischen Baufinanzierungstochter Postbank Home Finance von 55 Millionen Euro gegenüber.
Die Deutsche Bank hatte in ihrem Quartalsbericht für die Postbank einen höheren Ergebnisbeitrag von 221 Millionen Euro vor Steuern genannt. Die Differenz ergibt sich aus den unterschiedlichen Bilanzansätzen, wie ein Sprecher erläuterte. Während die Deutsche Bank die Vermögenswerte der Postbank mit dem Marktpreis zum Zeitpunkt der Übernahme im Herbst ansetzt, werden die selben Positionen bei der Postbank überwiegend zu Anschaffungspreisen bewertet.
Postbank-Chef Stefan Jütte erklärte, das mit 14 Millionen Kunden größte deutsche Filialinstitut werde sich in diesem und im nächsten Jahr in der Gewinnzone halten. Allerdings könnten die toxischen Papiere, deren Bestand weiter abgebaut werden soll, im Jahresverlauf noch Belastungen bringen. Filial- und Firmenkundengeschäft liefen jedoch besser als erwartet und könnten ein eher schwächeres Finanzmarktgeschäft wettmachen.
Quelle: ntv.de, rts