Wirtschaft

Zuschüsse für Zweitwohnung und Chauffeur Pralle Gehaltstüten bei der KfW

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(Foto: picture alliance / dpa)

Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung für die ganze Familie, luxuriöse Dienstwagen plus Chauffeur, Miete für die Zweitwohnung in Arbeitsplatznähe: Bei der staatlichen Förderbank KfW können sich die Vorstände Medienberichten zufolge nicht nur über Jahresgehälter über 900.000 Euro freuen, sondern auch über erfreuliche Nebenleistungen.

Die staatliche Förderbank KfW zahlt ihren Vorständen einem Zeitungsbericht zufolge zusätzlich zu Gehältern von bis zu 930.000 Euro auch hohe Nebenleistungen im fünf- und sechsstelligen Bereich. Das geht aus einer vertraulichen Aufstellung für das Bundeswirtschaftsministerium hervor, die der "Bild am Sonntag" vorliegt. Das neunseitige Dokument mit dem Titel "Darstellung der betrieblichen Praxis zu den Nebenleistungen in den Vorstandsverträgen der KfW" benenne detailliert, welche Nebenleistungen jedem der sechs KfW-Vorstandsmitglieder laut Arbeitsvertrag zustehen, berichtete das Blatt.

KfW-Vorstände, die krankheitsbedingt vorzeitig ausfallen, erhielten demnach die vollen Bezüge bis zum Ende der Vertragslaufzeit. Vorstandsverträge laufen in der Regel fünf Jahre. Die Bank zahle den Arbeitgeber-Anteil der privaten Kranken- und Pflegeversicherung nicht nur für das jeweilige Vorstandsmitglied, sondern auch für dessen Ehepartner und die Kinder. Die Beitragszahlungen liefen auch weiter, wenn der Vorstand - auf Wunsch bereits mit 63 Jahren - in den Ruhestand geht. Hinzu kämen eine üppige Altersversorgung und die Befreiung von der gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Weiterhin stelle die Bank jedem Vorstand rund um die Uhr einen Dienstwagen der Luxusklasse nebst Fahrer zur Verfügung, hieß es in dem Bericht. Bei Privatfahrten müsse das Vorstandsmitglied zuzahlen. Den geldwerten Vorteil für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte aber versteuere die KfW. Im Falle der doppelten Haushaltsführung erstatte die KfW die Kosten einer Mietwohnung am Dienstort und zahle auch die Steuern für den geldwerten Vorteil. Außerdem schließe die Bank für jeden Vorstand eine Manager-Haftpflichtversicherung ab. Im Gegensatz zur Praxis in vielen anderen Unternehmen müssten die KfW-Vorstände dafür nichts selbst zahlen.

Die hohen Vorstandsbezüge bei der KfW wurden schon oft kritisiert. So hatte KfW-Chef Ulrich Schröder bei Amtsantritt gefordert, mindestens so viel Gehalt zu bekommen, wie auf seinem alten Posten bei der NRW-Bank und bekam mehr als 800.000 Euro jährlich zugesprochen. Zahlreiche Boni runden sein Salär ab. So strich Schröder im Jahr 2012 noch einen Sonderbonus von 90.000 Euro ein und kam so auf ein Gesamtgehalt in Höhe von 1,03 Millionen Euro.

Schwere Managementfehler hatten die KfW im Jahr 2008 ein Vermögen gekostet. Damals überwies die Bank 320 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehman Brothers, obwohl diese bereits insolvent war.

Quelle: ntv.de, sla/AFP

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