Importe deutlich billiger Preisrutsch entlastet Verbraucher
27.07.2009, 15:31 UhrBilligere Importe schonen die Portemonnaies der Verbraucher: Im Juni fielen die Einfuhrpreise so stark wie seit gut 22 Jahren nicht mehr. Sie sanken um durchschnittlich 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. "Dies war der höchste Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Februar 1987 mit 12,6 Prozent", teilte das Statistische Bundesamt mit. Grund ist vor allem der Preisverfall bei Energieprodukten und einigen Lebensmitteln. Experten erwarten deshalb für Juli sinkende Lebenshaltungskosten - das hat es seit der Wiedervereinigung noch nie gegeben.
"Die Verbraucher stehen vor einer Phase sinkender Preise", sagte Postbank-Analyst Thilo Heidrich. "Die wird aber nicht lange dauern." Am Jahresende dürfte die Inflation wieder anziehen. Analysten prognostizieren für diesen Monat im Schnitt einen Rückgang der Verbraucherpreise von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat voraus. Eine erste Schätzung will das Statistikamt Mitte der Woche veröffentlichen.
Die Importpreise gelten als Indikator für die künftige Inflationsentwicklung, weil die Preissenkungen in der Regel verzögert bei den Verbrauchern ankommen. Rohöl verbilligte sich im Juni um 42,7 Prozent, Benzin, Diesel und andere Mineralölerzeugnisse sogar um 44,1 Prozent. Auch viele Nahrungsmittel konnten günstiger im Ausland gekauft werden. Getreide kostete 29,2 Prozent und Milchprodukte 14,0 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Einfuhrpreise um 0,4 Prozent. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Deutlich teurer wurden Mineralölerzeugnisse, für die 12,5 Prozent mehr verlangt wurden als im Mai.
Quelle: ntv.de, nne/rts