Wirtschaft

Von Portugal bis Finnland Preisverfall im Eurogebiet

Mehr Möhren für fünf Euro: In der Euro-Zone sinken die Preise für Gemüse.

Mehr Möhren für fünf Euro: In der Euro-Zone sinken die Preise für Gemüse.

(Foto: REUTERS)

Die jährliche Teuerungsrate der Eurozone bleibt wegen niedriger Energiepreise im Minusbereich. Sie betrug im Oktober minus 0,1 Prozent nach minus 0,3 Prozent im Vormonat, teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mit. Die Statistiker bestätigten damit eine frühere eigene Schätzung.

In der gesamten EU mit 27 Staaten stieg die Jahresrate um 0,2 Punkte auf 0,5 Prozent. Vor Jahresfrist hatte die Rate im Eurogebiet 3,2 Prozent betragen, in der EU 3,7 Prozent. Die monatliche Rate im Oktober belief sich in beiden Gebieten auf 0,2 Prozent.

Die Preisentwicklung blieb damit insgesamt innerhalb des Rahmens, der am Markt erwartet worden war. Im Vorfeld befragte Analysten hatten bei der jährlichen Teuerungsrate mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Allein Energie kostete 8,5 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Experten rechnen jedoch damit, dass dieser Effekt in den kommenden Monaten ausläuft und die Verbraucherpreise wieder steigen.

Durch diesen Stutzen fließt der derzeit wichtigste Preisfaktor.

Durch diesen Stutzen fließt der derzeit wichtigste Preisfaktor.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Hintergrund ist die Entwicklung des Ölpreises: Dieser hatte im Juli 2008 ein Rekordhoch bei fast 150 Dollar je Barrel erreicht, war danach bis zum Jahresende jedoch drastisch eingebrochen. Inzwischen kostet der wichtige Rohstoff aber wieder 80 Dollar je Barrel und damit mehr als zum Höhepunkt der Krise im Winter 2009.

Gemüse fällt am stärksten

Daneben entlasten die sinkenden Lebensmittelpreise die Verbraucher. Gemüse verbilligte sich binnen Jahresfrist um 4,7 Prozent. Milch, Käse und Eier kosteten 4,4 Prozent weniger als im Oktober 2008. Verstärkt zur Kasse gebeten wurden die Konsumenten dagegen für Tabak, der 5,8 Prozent teurer wurde, für Werkstatt-Dienstleistungen mit plus 3,5 Prozent und für kulturelle Angebote mit plus 2,6 Prozent.

Innerhalb der Euro-Zone unterschied sich die Preisentwicklung erheblich: Während die Lebenshaltungskosten in Irland um 2,8 Prozent binnen Jahresfrist fielen, mussten die Verbraucher in Griechenland 1,2 Prozent mehr bezahlen als im Oktober 2008. In Deutschland gaben die Preise 0,1 Prozent nach.

Binnen Monatsfrist lag die Inflation bei 0,2 Prozent. Preistreiber waren hier Kleidung und Schuhe, auch Heizöl wurde wieder teurer. Günstiger wurden dagegen Pauschalreisen, Hotelübernachtungen und Kraftstoffe.

Nach den Regeln der Europäischen Zentralbank herrscht im gemeinsamen Währungsgebiet mit 16 Ländern bei Jahresraten von bis zu 2 Prozent Preisstabilität. Deutschland kam nach Angaben der EU-Chefstatistiker im Oktober auf eine Jahresrate von minus 0,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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