Wirtschaft

US-Steuerzahler freut's Prudential schlägt bei AIG zu

Ganz im Sinn de Staates: Mit einem Börsengang des Asiengeschäfts kann der US-Versicherer AIG etwa 15 Mrd. Dollar erzielen. Nun streicht der Konzern aber mehr als das Doppelte ein und verkauft den Bereich an Prudential. Mit dem Erlös soll der Schuldenberg eingedämmt werden.

Prudential stärkt die Position in Asien.

Prudential stärkt die Position in Asien.

(Foto: REUTERS)

Der angeschlagene US-Versicherer AIG zahlt einen Teil seiner Schulden beim amerikanischen Staat zurück. Die nötigen Mittel besorgt sich AIG über den Verkauf seiner Asiensparte an den britischen Wettbewerber Prudential. Das Geschäft hat einen Wert von 35,5 Mrd. Dollar. Vom Kaufpreis fließen 25 Mrd. Dollar in bar. Dieses Geld geht komplett an den amerikanischen Staat. Der Rest sind Aktien und andere Wertpapiere von Prudential. Auch diese will AIG über kurz oder lang flüssig machen.

Der Spartenverkauf sei der bislang wichtigste Schritt bei den Bemühungen, dem Steuerzahler sein Geld zurück zu geben, sagte AIG-Chef Robert Benmosche.  Die US-Regierung hatte mehr als 182 Mrd. Dollar in den einst weltgrößten Versicherungskonzern pumpen müssen, um ihn in der Finanzkrise vor dem Kollaps zu bewahren. Dadurch ist der Staat nun mit rund 80 Prozent der größte Anteilseigner.

Um den Kaufpreis aufzubringen, wollen die Briten ihrerseits eine Kapitalerhöhung von 20 Mrd. Dollar vornehmen und sich 5 Mrd.  Dollar an Fremdkapital beschaffen. Mit der Übernahme will Prudential zum Marktführer in Südostasien aufsteigen.

Dominierender Anbieter

Die AIG-Sparte American International Assurance (AIA) bietet Lebensversicherungen, Altersvorsorge, Unfall- und Krankenversicherungen sowie Lösungen für die Vermögensverwaltung an. Ihre Vermögenswerte in Asien belaufen sich auf mehr als 60 Mrd. Dollar. 20 Mio. Kunden hat AIA und beschäftigt etwa 20.000 Mitarbeiter.

Prudential ist seit 85 Jahren in Asien aktiv und hat dort mehr als 11 Mio. Lebensversicherungskunden. Das verwaltete Vermögen in Asien (ohne Japan) beläuft sich auf 64,3 Mrd. Dollar. Nach dem Zusammenschluss wird das Unternehmen dominierender ausländischer Anbieter von Lebensversicherungen in Asien sein - vor Allianz, Manulife, AXA, ING und HSBC.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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