Wirtschaft

Zurückdrängung der Spekulanten Putins neue Baustelle

(Foto: AP)

Russland will ausländischen Spekulanten das Leben schwerer machen. "Wir müssen die Regeln so ändern, dass es für spekulatives Kapital schwieriger ist, nach Russland zu kommen", sagte Ministerpräsident Wladimir Putin in der ostsibirischen Hafenstadt Wladiwostok. Langfristige Investitionen seien das Ziel. "Es wird aber keine Revolutionen geben."

Zugleich kündigte der Regierungschef an, den Rubel schrittweise freizugeben. Zwar sei die von Rohstoffen abhängige Wirtschaft des Landes noch nicht bereit für eine vollständige Freigabe der Währung. "Im Zuge der Diversifizierung der Wirtschaft werden wir zu flexiblen Wechselkursen kommen, und das wird eine der Maßnahmen sein, die spekulativem Geld die Grundlagen entziehen."

Russland hatte die Beschränkungen für Kapitalflüsse 2006 aufgehoben. Das hatte massenhaft "heißes Geld" ins Land geholt. In der Folge stieg der Rubel-Kurs kräftig, die Inflation schnellte in die Höhe und die Verschuldung der Unternehmen wuchs. Nach dem Ausbruch der Finanzkrise verließ aber ein großer Teil dieses Geldes Russland wieder - was den Rubel belastete und das Land in Schwierigkeiten stürzte.

"Wir haben reale Probleme, die daher kommen, dass wir gute Bedingungen für Kapitalzuflüsse geschaffen haben", sagte Putin. "Das Geld kommt herein, arbeitet hier, aber macht Schwierigkeiten, weil es bei einer Krise schnell wieder weg ist."

Aufgabe der Regierung sei es nun, die Weichen so zu stellen, dass Kapital langfristig in Russland investiert werde. Das Land gilt mittlerweile als das am stärksten gefährdete Schwellenland, nachdem Brasilien im Oktober eine Sondersteuer auf Kapitalzuflüsse eingeführt hatte. Vertreter der Regierung in Moskau hatten wiederholt betont, dass keine härteren Schritte wie eine Steuer nach brasilianischem Vorbild geplant seien.

Quelle: ntv.de, wne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen