Wirtschaft

Jetzt wird eingekauft Qiagen holt sich frisches Geld

Der Biotechzulieferer will sich über eine Kapitalerhöhung frisches Geld zur Finanzierung von Zukäufen beschaffen. Bis zu 27,5 Mio. neue Stammaktien sollen institutionellen Investoren in Europa und in den USA angeboten werden.

Ein Teil der frischen Gelder soll für die Übernahme der in Manchester ansässigen britischen Diagnostikfirma DxS verwendet werden.

Ein Teil der frischen Gelder soll für die Übernahme der in Manchester ansässigen britischen Diagnostikfirma DxS verwendet werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Darüber hinaus werde den federführenden Bankhäusern Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan eine Mehrzuteilungsoption für weitere bis zu 4,125 Mio. neue Aktien gewährt, teilte Qiagen nach US-Börsenschluss mit Das Bezugsrecht der Aktionäre sei ausgeschlossen. Mit den Einnahmen soll unter anderem der Kauf der britischen Diagnostikfirma DxS finanziert werden, den Qiagen parallel bekanntgab. Die Erlöse dienten aber auch für mögliche weitere Übernahmen.

Der Ausgabepreis für die neuen Anteilsscheine soll im Rahmen eines sogenannten Bookbuilding-Verfahrens ermittelt werden. Das Orderbuch werde heute um 9:00 Uhr eröffnet, teilte Qiagen mit. Die federführenden Banken peilten an, das Buch den Tag darauf am 24. September um 22.00 Uhr zu schließen. Am Dienstag war die im Technologie-Index TecDax an der Börse notierte Qiagen-Aktie bei einem Kurs von 15,25 Euro aus dem Handel gegangen. Ausgehend von diesem Schlusskurs könnte Qiagen einschließlich der Mehrzuteilungsoption rund 480 Mio. Euro an Kapital bei Investoren einsammeln.

DxS soll Position stärken

Ein Teil der frischen Gelder werde für die Übernahme der in Manchester ansässigen britischen Diagnostikfirma DxS verwendet, kündigte Qiagen an. Für den Kauf der nicht-börsennotierten Firma sei ein Preis von 95 Mio. Dollar in bar vereinbart worden. Dazu könnten Qiagen zufolge noch Meilensteinzahlungen von bis zu 35 Mio. US-Dollar kommen, die vom Erreichen bestimmter kommerzieller Ziele abhängig sind. "Durch die Kombination von zwei führenden Unternehmen entsteht ein äußerst starker Anbieter in einem der dynamischsten Felder der Gesundheitsfürsorge, der personalisierten Medizin", erklärte Qiagen-Chef Peer Schatz. Mit dem Zukauf werde Qiagen auf diesem Gebiet Marktführer.

DxS ist auf therapiebegleitende Diagnostika spezialisiert, ein Feld, in dem auch Qiagen zuletzt immer stärker aktiv war. Mit DxS erhält Qiagen Zugriff auf weitere molekulardiagnostische Tests, darunter Tests auf die Mutation des KRAS-Gens, das in der Krebstherapie inzwischen eine wichtige Rolle spielt. Auch Qiagen stellt solche Gentests her, mit denen Darmkrebsfälle bestimmt werden können, die voraussichtlich am meisten von einer Behandlung mit dem Krebspräparat Erbitux von Merck oder vom Mittel Vectibix des US-Biotechkonzerns Amgen profitieren können. Qiagen rechnet sich auf diesem neuen Gebiet der personalisierten Medizin große Wachstumschancen aus.

Die Übernahme wird Qiagen zufolge voraussichtlich den Gewinn je Aktie im dritten Quartal um 0,02 Dollar schmälern. Zudem wird mit einem positiven Umsatzbeitrag von sechs Mio. Dollar in diesem und von 30 Mio. Dollar im Jahr 2010 gerechnet. Der Zukauf soll Qiagen zufolge voraussichtlich keine Auswirkung auf das bereinigte Ergebnis je Aktie für den Rest des Jahres 2009 haben. Das Ergebnis je Aktie im Jahr 2010 werde wahrscheinlich mit 0,02 Dollar belastet. Nach 2010 soll der Zukauf positiv zum bereinigten Gewinn je Aktie beitragen.

Quelle: ntv.de, rts

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