Wirtschaft

Geringere Abhängigkeit von Evonik RAG-Stiftung sucht neue Beteiligungen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die zur Bewältigung der Bergbau-Folgekosten gegründete RAG-Stiftung beginnt mit ihrer Neuaufstellung. Um das eigene Vermögen und die Beteiligungsstruktur zu diversifizieren, begibt die Stiftung eine Anleihe über mindestens 400 Millionen Euro, wie sie miteilte. Die Anleihe ist in Aktien des Spezialchemiekonzerns Evonik wandelbar. Möglich ist die Aufstockung des Papiers um weitere 100 Millionen Euro. Damit reduziert sie zugleich die Abhängigkeit von ihrer größten Beteiligung. Geplant sind unter anderem Investitionen in erfolgreiche Mittelständler.

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Die bis 2018 laufende Anleihe habe ein Volumen von zunächst 400 Millionen Euro und werde nur institutionellen Anlegern angeboten, teilte die RAG-Stiftung mit. Das Volumen könne um 100 Millionen erhöht werden. Der Preis für die Anleihe soll noch im Laufe des Tages festgelegt werden. Der Kupon werde zwischen Null und 0,5 Prozent liegen, die Umtauschprämie werde 30 bis 37,5 Prozent über dem Evonik-Durchschnittskurs liegen. Die RAG verpflichtet sich, innerhalb von 90 Tagen keine weiteren Evonik-Aktien zu verkaufen.

Die RAG-Stiftung hält derzeit 68 Prozent an dem Essener Spezialchemiekonzern Evonik Es ist der mit Abstand größte Posten im Gesamtvermögen von 12,5 Milliarden Euro. Mit der Transaktion kann die Stiftung ihre Beteiligung um mindesten 2,2 Prozent verringern und erhält gleichzeitig Mittel für weitere Investitionen. Das Stiftungsvermögen solle so diversifiziert werden, erklärte der Evonik-Mehrheitsgesellschafter.

Stark positionierte Mittelständler

Stiftungs-Chef Werner Müller hatte bereits Ende vergangenen Jahres gesagt, dass die RAG "früher oder später Evonik-Aktien verkaufen" werde. "Auf lange Sicht wollen wir den Anteil an Evonik auf gut 25 Prozent senken." Weiter hatte er gesagt: "Wir wollen künftig bis zu 35 Prozent unserer Anlagen in die gewerbliche Wirtschaft investieren. Wir halten nach Mittelständlern in Deutschland, der Schweiz und Österreich Ausschau, die bereits eine starke Position auf dem Markt haben." Denkbar seien direkte Einstige oder Investitionen in entsprechende Fonds.

2007 war die RAG-Stiftung gegründet worden, um ab 2019 die sogenannten Ewigkeitslasten der alten Steinkohlezechen an Ruhr und Saar finanzieren, zum Beispiel das dauerhafte Abpumpen von Wasser. Wenn Ende 2018 die letzte deutsche Zeche schließt, werden jährlich rund 220 Millionen Euro benötigt.

Die Stiftung kassiert Dividenden des Chemiekonzerns Evonik, an dem sie mehrheitlich beteiligt ist, und hat Geld fest angelegt. Ein kleiner Teil des Vermögens soll auch in Unternehmen gesteckt werden.

Quelle: ntv.de, jwu/afr/rts/DJ/dpa

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