Wirtschaft

Libor-Zinsskandal RBS räumt Beteiligung ein

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(Foto: REUTERS)

Der Skandal um Zinsmanipulationen zieht seine Kreise. Neben Barclays steht jetzt auch die Royal Bank of Scotland im Fokus. erhärten sich die Verdachtsmomente ergeben sollten, droht eine Strafe.

Royal Bank of Scotland
Royal Bank of Scotland 3,11

Die Royal Bank of Scotland ist im Zusammenhang mit den Ermittlungen im Skandal um Zinsmanipulationen jetzt auch Gegenstand von Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht FSA. Das räumte RBS-Vorstandschef Stephen Hester gegenüber der Zeitung "The Guardian" ein.

Die größtenteils verstaatlichte britische Großbank RBS rechnet mit einer saftigen Strafe im Skandal um manipulierte Libor-Zinssätze. "RBS ist eine der Banken, die im Libor-Skandal gefangen sind", erklärte Hester. Eine Prognosen, wie hoch die Strafe ausfallen könnte, gab er nicht ab.

Barclays
Barclays 1,81

RBS-Konkurrent Barclays hatte 290 Mio. Pfund an die Finanzaufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien sowie an das US-Justizministerium zahlen müssen. Händler der Bank hatten in den Jahren 2005 bis 2009 nachweislich zu niedrige Zinssätze zur Ermittlung des Libor-Satzes gemeldet.

Der Libor gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Darüber hinaus wird er als Referenzzins für diverse Geldgeschäfte herangezogen. Er wird aus einem Durchschnitt der gemeldeten Sätze von 18 Banken ermittelt. Die Behörden gehen davon aus, dass Barclays bei der Manipulation des Libors nicht alleine gehandelt hat. Auch die Deutsche Bank ist im Visier. Hier führt die Bafin bereits eine Sonderprüfung durch. Sie gilt als schärfste Waffe der deutschen Finanzaufseher.

Banken suchen Kronzeugenregelung

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, arbeiten mehrere Banken mit den ermittelnden EU-Behörden zusammen. Neben der Deutschen Bank hätten mindestens zwei weitere Institute der EU-Kommission Informationen zu den mutmaßlichen Zins-Tricksereien geliefert, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Als Kronzeugen könnten sie im Falle einer Verurteilung auf geringere Strafen hoffen. Bei einem Verstoß gegen EU-Kartellrecht drohen Banken üblicherweise Strafen von bis zu zehn Prozent ihrer weltweiten Erträge.

Ermittler in der EU, den USA, der Schweiz, Großbritannien und anderswo nehmen derzeit mehr als ein Dutzend Großbanken unter die Lupe. Die EU-Kommission hat bislang nicht veröffentlicht, gegen welche Banken sie ermittelt. Sie untersucht Verzerrungen beim europäischen Interbankensatz Euribor, dem Londoner Satz Libor und dem Tokioter Pendant Tibor. Von offizieller Seite gab es keinen Kommentar.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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