Milliardendividende RTL beglückt Bertelsmann
25.02.2013, 09:49 Uhr
Ordentliche Umsatzsteigerung im vergangenen Jahr.
(Foto: dpa)
Die RTL Group wartet mit einer Dividende auf. Die Anteilseigner der Bertelsmann-Tochter, zu der auch n-tv gehört, erhalten insgesamt 1,6 Milliarden Euro. Während 2012 der Umsatz steigt, sinkt das Betriebsergebnis. Bertelsmann will Teile seines RTL-Pakets verkaufen.
Der Fernsehkonzern RTL Group lockt vor dem geplanten Anteilsverkauf durch seinen Haupteigner Bertelsmann mit einer kräftigen Dividendenerhöhung. Bereits zum 7. März schüttet das Unternehmen, zu dem auch n-tv gehört, 1,6 Milliarden Euro an seine Anteilseigner aus.
Die Zahlung besteht aus einer ordentlichen Dividende von 5,10 Euro und einer Sonderausschüttung von 5,40 Euro je Aktie. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 5,10 Euro. In Zukunft will RTL 50 bis 75 Prozent des angepassten Nettogewinns ausschütten. Bertelsmann bereitet den Verkauf von Teilen seines RTL-Pakets vor.
Vor allem dank guter Geschäfte im wichtigen Fernsehmarkt Deutschland steigerte RTL im vergangenen Jahr den Umsatz um vier Prozent auf 5,998 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis sank dagegen um 4,9 Prozent auf 1,078 Milliarden Euro, der Nettogewinn nach Minderheiten ging sogar um 14,2 Prozent auf 597 Millionen Euro zurück.
Ende Januar hatte Bertelsmann angekündigt, einen Teilverkauf der Anteile zu prüfen. Dem Medienriesen aus Gütersloh gehören gut 92 Prozent. Die Beteiligung soll aber 75 Prozent nicht unterschreiten. Seitdem hat die Aktie deutlich an Wert verloren. Angeblich wurden bereits sechs Banken mit der Abwicklung beauftragt. Eine grundsätzliche Entscheidung über den Verkauf könnte noch vor der Bilanz-Pressekonferenz von Bertelsmann am 26. März fallen. Bertelsmann wollte das nicht kommentieren.
Interesse an BMG
Der Medienkonzern will mit den Erträgen seinen Expansionskurs finanzieren. Nach Medienberichten verhandelt Bertelsmann derzeit intensiv mit dem Finanzinvestor KKR als Mehrheitspartner im gemeinsamen Musikrechteverlag BMG. Ziel sei, die Mehrheit an BMG zu übernehmen. KKR hält 51 Prozent, Bertelsmann 49 Prozent. Das Geschäft könnte noch im Februar über die Bühne gehen, hieß es.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte Vorstandschef Thomas Rabe zwar das grundsätzliche Interesse betont, die Mehrheit an BMG zu übernehmen, gegebenenfalls auch mit Partnern. Konkrete Verhandlungen oder Termine wollte der Konzern aber zuletzt nicht bestätigen. BMG ist der viertgrößte Musikrechteverlag der Welt. Er verwaltet und verteilt die Einnahmen, wenn Lieder der unter Vertrag stehenden Künstler verkauft oder gespielt werden.
Quelle: ntv.de, rts/dpa