Gelegenheit ist günstig RWE erhöht Kapital
05.12.2011, 20:25 UhrRWE kann derzeit Geld dringend gebrauchen. Die Energiewende und das schlecht laufende Gasgeschäft machen dem Versorger zu schaffen. Nun nutzt er die jüngste Erholung an der Börse und vollzieht doch noch die geplante Kapitalerhöhung. 2,5 Milliarden Euro könnten in die Kasse kommen. RWE macht derzeit eine Resturkturierung durch.
Der Energiekonzern RWE nutzt die jüngste Erholung an den Börsen und zieht zur Stabilisierung seiner Bilanzstruktur die verschobene Kapitalerhöhung doch noch durch. Das Dax-Unternehmen kündigte an, 52,3 Millionen neue Aktien auszugeben und gleichzeitig 28,1 Millionen eigene Anteilsscheine zu veräußern. Mit den Maßnahmen könnte der Konzern auf Basis des Schlusskurses knapp 2,5 Milliarden Euro erlösen.
Zuletzt waren wegen der zurückliegenden Finanzmarktturbulenzen Zweifel aufgekommen, ob RWE die Kapitalmaßnahmen noch in diesem Jahr erfolgreich würde durchführen können. "Wir wollen die Transaktion zügig unter Dach und Fach bringen, stehen jedoch nicht unter Zeitdruck", hatte Finanzvorstand Rolf Pohlig bereits im November gesagt.
Das Geld aus den Kapitalmaßnahmen kann RWE gut gebrauchen, da für den Energieriesen nach dem deutschen Atomausstieg harte Zeiten angebrochen sind. Die Energiewende und das verlustträchtige Gasgeschäft hatten dem Unternehmen in den ersten neun Monaten einen Einbruch des Betriebsergebnisses von 30 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro beschert.
Beschleunigtes Platzierungsverfahren
Im August hatte sich RWE ein umfassendes Restrukturierungsprogramm auferlegt. So hatte der Konzern angekündigt, bis Ende 2013 Beteiligungen in Höhe von 11 Milliarden Euro abzugeben. Zudem sollen massiv Kosten gespart werden. Presseberichten zufolge will der Konzern 8000 seiner 72.000 Arbeitsplätze abbauen.
Die erhofften 2,5 Milliarden Euro sollen nun aus dem Verkauf beziehungsweise der Ausgabe der gut 80 Millionen Aktien kommen. Die Anteilsscheine werden institutionellen Anlegern im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens angeboten. Die Bezugsfrist zum Verkauf der eigenen Anteile wird vom 8. bis voraussichtlich zum 21. Dezember laufen. Als koordinierende Banken fungieren die Deutsche Bank und Goldman Sachs.
Quelle: ntv.de, DJ