Wirtschaft

Zinssätze manipuliert Rabobank muss zahlen

Zinssatz fälschen, Bußgeld zahlen. Viele Banken trifft gerade das gleiche Schicksal.

Zinssatz fälschen, Bußgeld zahlen. Viele Banken trifft gerade das gleiche Schicksal.

(Foto: REUTERS)

Nach UBS, Barclays und RBS muss jetzt auch die Rabobank für die Manipulation von Zinssätzen büßen. Eine ungefähre Höhe des Bußgelds für das niederländische Geldinstitut steht bereits fest. Währenddessen laufen die Ermittlungen gegen viele andere Banken weiter.

Die zweitgrößte niederländische Bank Rabobank muss mit einer Strafe von mehr als 440 Millionen Dollar wegen der Manipulation von Interbanken-Zinssätzen rechnen, das entspricht einer Summe von 340 Millionen Euro. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat unter Berufung auf vier mit den Untersuchungen vertrauten Personen berichtet, dass sich die Rabobank mit den Behörden in den USA und Großbritannien auf einen Vergleich einigen werde. Eine Entscheidung könne im Mai fallen. Die Buße werde zwischen den 290 Millionen Dollar liegen, auf die sich die britische Bank Barclays verständigt hatte, und den 612 Millionen Dollar, die die Royal Bank of Scotland kürzlich gezahlt hatte.

Die Rabobank hatte im vergangenen August Auskunftsersuchen und Vorladungen wegen des Libor-Skandals aus mehreren Staaten bestätigt. Nach einem niederländischen Zeitungsbericht hatte sie zwischen 2008 und 2011 vier Mitarbeiter wegen der Manipulationen gefeuert. Das vor allem in der Agrarwirtschaft stark vernetzte Institut war sowohl an der Ermittlung des im Fokus der Ermittlungen stehenden Interbanken-Zinssatzes Libor als auch an der des Euribor beteiligt. Aus dem Kreis der Euribor-Banken war die Rabobank allerdings kürzlich ausgeschieden.

Neues System gegen Manipulationsanfälligkeiten

Interbanken-Zinssätze werden einmal täglich ermittelt und sind die Basis für Finanztransaktionen weltweit im Volumen von mehr als 500 Billionen Dollar. Die Sätze beruhen derzeit auf den Angaben der Banken zu ihren Refinanzierungskosten. Das System soll nach dem Willen vieler Regulierer wegen der Manipulationsanfälligkeit geändert werden. Das kann aber noch dauern.

Die bisher höchste Strafe im Libor-Skandal hatte die schweizerische UBS mit 1,5 Milliarden Dollar erhalten. Gegen zahlreiche weitere Banken wird noch ermittelt. Darunter ist neben den US-Großbanken Citi und JP Morgan auch die Deutsche Bank. Die EU-Kommission will die Ermittlungen im Skandal um Zinsmanipulationen bis Ende des Jahres abschließen. Weltweit ermitteln Aufseher gegen mehr als ein Dutzend Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank.

Quelle: ntv.de, rts

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