Verkehrsminister zweifelt an 2014 Ramsauer will BER vergrößern
13.01.2013, 10:27 Uhr
Bundesverkehrsminister Ramsauer zweifelt, ob der Pannen-Flughafen 2014 an den Start gehen kann.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Berliner Pannen-Flughafen wird immer mehr zur Hängepartie: Frühestens 2014 soll der Desaster-Airport öffnen. Verkehrsminister Ramsauer zweifelt, ob das zu halten ist. Dafür fordert er: Die Planer sollen die zusätzliche Zeit nutzen, um wenigstens den größten Murks zu korrigieren, den sie produziert haben.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat Zweifel an einem neuen Eröffnungstermin für den neuen Berliner Großflughafen im kommenden Jahr geäußert. Es wäre vermessen und verantwortungslos, jetzt schon einen neuen Termin für eine Inbetriebnahme zu nennen, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". In der Planung müsse es zahlreiche Änderungen geben, die umgesetzt werden müssten, sagte Ramsauer. Jetzt sei es an der Zeit, "genau zu hinterfragen, zu analysieren, Lösungswege zu skizzieren." Am Ende könne 2014 als Eröffnungsdatum herauskommen, "genauso aber ein anderes Datum."
Ramsauer plädierte dafür, die durch die Bauverzögerungen gewonnene Zeit zu nutzen, um den Flughafen noch vor der Eröffnung zu erweitern: In Tegel und Schönefeld gebe es bereits jetzt rund 25 Mio. Passagiere im Jahr. Mit dem BER könne man nach den aktuellen Plänen 27 Mio. Passagiere bewältigen. "Das heißt: Der BER ist von Anfang an stark ausgelastet. Wir können den Terminalbereich aber deutlich ausbauen, für zusätzlich zehn Mio. und mehr Passagiere", sagte Ramsauer
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hatte trotz der Pannen-Serie am Flughafen ein Misstrauensvotum im Berliner Landesparlament überstanden. Die Abgeordneten der großen Koalition wiesen geschlossen einen Misstrauensantrag der oppositionellen Grünen und Piraten gegen den SPD-Politiker ab. Der Starttermin für den Großflughafen BER war vergangene Woche bereits zum vierten Mal verschoben worden. Grund dafür sind Baumängel, vor allem beim Feuerschutz. Wowereit will deswegen seinen Posten als Aufsichtsratschef mit Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck tauschen, selbst aber im Aufsichtsrat bleiben. Laut Medienberichten hat Finanzminister Schäuble allerdings Widerstand gegen die Rochade angekündigt.
Quelle: ntv.de, hvg/dpa/rts