Wirtschaft

Flucht in Steueroasen Reiche bunkern Billionen

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Das Steuerparadies auf den Cayman Islands.

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Das Steuerparadies auf den Cayman Islands.

(Foto: REUTERS)

Die Reichsten der Reichen lieben Paradiese, vor allem, wenn sie paradiesische Steuerzustände versprechen. Einer Studie zufolge wird eine zweistellige Billionen-Dollar-Summe der Besteuerung entzogen, was Einbußen von dreistelligen Milliardensummen bedeutet.

Die Reichen der Welt haben einer Studie zufolge Finanzvermögen von 21 bis 32 Bill. US-Dollar in Steueroasen gebunkert. Dadurch seien den Staaten Einkommensteuern in Höhe von bis zu 280 Mrd. US-Dollar entgangen, heißt es in einer Untersuchung für die Organisation Tax Justice Network (Netzwerk für Steuergerechtigkeit).

Studienautor James Henry, früher Chefvolkswirt der Unternehmensberatung McKinsey, bezeichnete die dem Fiskus entzogenen Privatvermögen als "großes Schwarzes Loch in der Weltwirtschaft". Das Problem spielt seinen Forschungen zufolge in den Entwicklungsländern eine besonders große Rolle. So hätten die reichsten Bürger in 139 Entwicklungsländern von den 1970er Jahren bis 2010 nicht ausgewiesene Vermögen über schätzungsweise 7,3 bis 9,3 Bill. US-Dollar angehäuft.

Das Tax Justice Network ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich den weltweiten Kampf gegen die Steuerflucht auf die Fahnen geschrieben hat. Die Studie verwendet Daten der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Vereinten Nationen und der Zentralbanken. Untersucht werden nur Finanzvermögen. Sachvermögen wie Immobilien, Goldbestände, Jachten und Rennpferde etwa werden nicht berücksichtigt.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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