Wirtschaft

Ärger im Karstadt-Aufsichtsrat Rewe-Chef legt Posten nieder

Im Aufsichtsrat von Karstadt scheint es einige Querelen zu geben. Rewe-Chef Alain Caparros räumt unerwartet seinen Sitz. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die Rolle des Aufsichtsrats, heißt es. Offenbar hatte ein Zeitungsinterview von Unternehmenseigentümer Nicolas Berggruen für Verstimmungen gesorgt.

Nur ein kurzes Intermezzo bei Karstadt: Alain Caparros.

Nur ein kurzes Intermezzo bei Karstadt: Alain Caparros.

(Foto: dpa)

Rewe-Chef Alain Caparros legt seinen Aufsichtsratsposten bei Karstadt mit sofortiger Wirkung nieder. Grund sei ein unterschiedliches Verständnis "über die Rolle des Aufsichtsrats in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens", teilte der Handelskonzern Rewe mit. Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hatte Caparros erst im vergangenen Oktober in den Aufsichtsrat der Karstadt Warenhaus GmbH geholt, im November wurde der 54-Jährige zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt.

Hinter den Kulissen muss es seitdem zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Medienberichten zufolge hat sich Caparros darüber geärgert, dass der Aufsichtsrat in wesentliche Entscheidungen nicht mit einbezogen wurde. So hatte Berggruen vor wenigen Tagen in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt, die geplante Neupositionierung von Karstadt in drei getrennte Säulen - Luxushäuser, Sporthäuser, übrige Filialen - solle "jetzt passieren". Die nächste Aufsichtsratssitzung, bei der das beraten werden sollte, war für diesen Donnerstag geplant.

Ist Nicolas Berggruen zu weit vorgeprescht?

Ist Nicolas Berggruen zu weit vorgeprescht?

(Foto: APN)

Caparros wünsche den Karstadt-Mitarbeitern viel Erfolg und dem Management unter Führung von Andrew Jennings eine glückliche Hand bei allen anstehenden Entscheidungen, hieß es in der Rewe-Mitteilung.

Berggruen hatte Karstadt im Oktober nach monatelanger Zitterpartie übernommen. Das Unternehmen mit 120 Waren- und Sporthäusern hatte im Sommer 2009 zusammen mit der Mutter Arcandor Insolvenz anmelden müssen.

Quelle: ntv.de, dpa

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