Wirtschaft

Diamanten verlieren ihren Glanz Rio Tinto will Geschäft begraben

Statt nach Diamanten will der Minen-Gigant Rio Tinto lieber nach einem Käufer für die Sparte mit den glänzenden Steinchen suchen. Die Australier wollen damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen laufen die Diamanten-Geschäfte zuletzt schleppend, zudem wollen sie mit dem Geld kräftig in die Eisenerz-Förderung investieren.

Rio Tinto bietet sein zuletzt glanzloses Geschäft mit Diamanten feil, um sich auf profitablere Geschäftsfelder wie Eisenerz, Kupfer und Uran zu konzentrieren. Der Konzern sucht in Australien, Zimbabwe und Kanada nach den begehrten Edelsteinen und kündigte an, den Geschäftszweig grundlegend zu überprüfen und dabei auch einen Verkauf zu erwägen - faktisch eine Einladung an mögliche Interessenten.

Rio Tinto ist einer der größten Diamantenförderer der Welt. Dominiert wird das Geschäft von der russischen Alrosa und dem Traditionsunternehmen De Beers. Bei Rio Tinto leistet das Geschäft mit den wertvollen Steinchen nur einen geringen Ergebnisbeitrag und ist für weniger als 5 Prozent des Jahresumsatzes verantwortlich. Der Überprüfungsprozess werde einige Zeit in Anspruch nehmen, teilte Rio Tinto mit.

Rio Tinto
Rio Tinto 54,47

"Wir prüfen regelmäßig unsere Geschäfte, um sicherzustellen, dass sie mit der Strategie von Rio Tinto übereinstimmen", sagte Harry Kenyon-Slaney, Chef des Mineral- und Diamantengeschäfts von Rio Tinto. Der Ausblick für den Diamantenmarkt sei sehr positiv. Die Nachfrage lege stark zu und ein Mangel an neuen Funden limitiere das Angebot.

Große Mine, kleiner Erlös

Zu den drei Förderstätten des Konzerns gehört auch der für rosa Diamanten berühmte Argyle-Tagebau in Australien - gemessen am Volumen das größte Abbaugebiet der Welt. Branchenexperten beziffern den Wert der gesamten Sparte auf rund zwei Mrd. Dollar. Im vergangenen Jahr ließen eine geringere Produktion und hohe Kosten den Gewinn des Geschäftszweigs um fast 90 Prozent auf nur noch zehn Mio. Dollar einbrechen.

Das große Geschäft machen Rio Tinto und Konkurrent BHP Billiton nicht mit Diamanten, sondern vor allem mit Eisenerz, welches zur Stahlherstellung gebraucht wird. Beide Konzerne wollen die Eisenerz-Förderung in den kommenden Jahren mit Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe weiter anschieben, um der wachsenden Nachfrage aus China nachzukommen. Auch BHP Billiton will sich von seiner Diamantenmine in Australien trennen.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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