Schokolade könnte teurer werden Ritter Sport leidet unter Rubelverfall
25.04.2015, 10:51 Uhr
Absatzprobleme nach Russland und gestiegene Rohstoffpreise machen dem Schokoladenproduzenten zu schaffen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Russland-Krise hinterlässt Spuren beim Schokoladenproduzenten Ritter Sport. Die steigenden Rohstoffkosten machen dem Unternehmen zusätzlich zu schaffen.
Der Schokoladenhersteller Ritter Sport fürchtet um die Erlöse in seinem wichtigsten Exportmarkt Russland. Die Krise in Russland ebenso wie die hohen Rohstoffpreise könnten die Einahmen in diesem Jahr schmälern.
"Russland ist unser größter Auslandsmarkt. Der Rubelverfall ist für uns problematisch", sagte Ritter-Sport-Chef Andreas Ronken.
Russland trägt etwa 10 Prozent zum Umsatz bei und damit so viel wie kein anderer Auslandsmarkt. Den höchsten Anteil an den Erlösen hat aber mit 60 Prozent der heimische Markt in Deutschland. Laut Ronken dürften die Erlöse nach 430 Millionen Euro im Vorjahr zwar auch 2015 weiter steigen, "vorsichtiger schauen wir aber auf das Ergebnis unterm Strich".
Die Wirtschaftskrise in Russland hat sich laut der Regierung in Moskau verschärft. Für die Monate April bis Juni prognostiziert sie einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um zwei bis drei Prozent zum Vorjahr. Der Rubel konnte sich derweil mit der Erholung des Erdölpreises stabilisieren: Er legte zum Dollar in diesem Jahr wieder um rund 18 Prozent zu.
Neben der Russland-Krise werden voraussichtlich auch die gestiegenen Rohstoffpreise den Gewinn schmälern. "Haselnüsse sind noch mal teurer geworden. Sie sind für uns nach Kakao der zweitwichtigste Rohstoff. Das hat einen negativen Effekt." Konkrete Zahlen nannte Ronken allerdings nicht.
Bemerkbar machen dürfte sich auch, dass der Schokoladenhersteller bis 2025 nur noch nachhaltigen Kakao verarbeiten will. "Nachhaltiger Kakao ist teurer", sagte Ronken bei der Präsentation eines Nachhaltigkeitsberichts Mitte der Woche in Waldenbuch. Die Folge könnten steigende Preise sein, räumte er ein. Die bestimme letztlich der Handel.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa