Schweinegrippe hilft Roche bleibt auf Wachstumskurs
15.10.2009, 10:32 Uhr
(Foto: REUTERS)
Der Schweizer Pharmakonzern Roche profitiert von einem Umsatzschub bei seinem Grippemittel Tamiflu und bleibt auf Wachstumskurs. Die Angst vor einem massenhaften Ausbruch der Schweinegrippe ließ die Nachfrage nach Tamiflu sprunghaft ansteigen.
Im dritten Quartal 2009 verzehnfachte sich der Umsatz mit dem Medikament im Vergleich zum Vorjahr nahezu auf 994 Mio. Franken. Für das ganze Jahr rechnet das Management nunmehr mit einem Verkaufserlös von rund 2,7 Mrd. Franken (1,8 Milliarden Euro) statt der bislang erwarteten zwei Mrd. Franken. Für 2010 wurde die Prognose von 400 Mio. auf 700 Mio. Franken angehoben.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte die Schweinegrippe im Juni zur ersten Influenza-Pandemie des 21. Jahrhunderts erklärt. Die WHO rechnet damit, dass sich mit der in den meisten Fällen moderat verlaufenden Krankheit, die in Mexiko ihren Anfang nahm, zwei Mrd. Menschen oder rund ein Drittel der Weltbevölkerung anstecken könnten. Neben Tamiflu gilt das Medikament Relenza von GlaxoSmithKline als wirksame Behandlung gegen das H1N1-Schweinegrippevirus. Ende dieses Jahres will Roche in der Lage sein, 400 Mio. Tamiflu-Behandlungen jährlich herstellen zu können.
Ausblick angehoben
Der Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten um 9 Prozent auf 36,4 Mrd. Franken (rund 24 Mrd Euro). Der Umsatz der Pharmasparte stieg um 11 Prozent auf 29 Mrd. Franken. Die Erlöse des Bereichs Diagnostics kletterten um 4 Prozent auf 7,4 Mrd. Franken. Größte Wachstumstreiber für die Pharmasparte waren neben Tamiflu die Krebsmedikamente
Vor diesem Hintergrund hob Roche den Ausblick für das Gesamtjahr an, nannte allerdings keine konkreten Zahlen. Der Konzern erwartet für die größte Sparte "Pharma" nunmehr mindestens ein hohes einstelliges Verkaufswachstum", hieß es.
Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa