Wirtschaft

"Oberste Priorität" Rosneft steigt groß ins Gas-Geschäft ein

Rosneft-Chef Igor Setschin will die Gasförderung erheblich ausweiten

Rosneft-Chef Igor Setschin will die Gasförderung erheblich ausweiten

(Foto: picture alliance / dpa)

Der weltgrößte Öl-Exporteur will künftig seine Gasförderung erheblich ausweiten. Dazu leistete sich das Unternehmen einen milliardenschweren Zukauf. Mit einem Kooperationspartner wird nun auch Gazprom angegriffen.

Der russische Öl-Produzent Rosneft übernimmt den Gaskonzern Itera komplett. Für die noch ausstehenden 49 Prozent zahlt das Unternehmen umgerechnet 2,2 Milliarden Euro. Die Anteile seien Itera-Gründer Igor Makarow abgekauft worden, teilte das staatlich kontrollierte Unternehmen Rosneft mit. Konzern-Chef Igor Setschin, ein enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin, will die Gasförderung von 13 Milliarden Kubikmeter im vergangenen Jahr auf 100 Milliarden Kubikmeter bis 2020 ausbauen. Gazprom fördert 479 Milliarden Kubikmeter.

"Das Gas-Geschäft hat für uns oberste Priorität", sagte Setschin. Itera ist der drittgrößte russische Gaskonzern hinter Gazprom und Novatek. Vor etwa einem Jahr hatte Rosneft bereits sechs Prozent der Itera-Aktien gekauft und den Anteil später auf 51 Prozent erhöht. Die Unternehmen vereinbarten damals die gemeinsame Erkundung und Erschließung von Gasfeldern in Russland.

Zusammen mit Novatek, der Nummer zwei auf dem russischen Gasmarkt, will Rosneft in den Export von Flüssigerdgas (LNG) einsteigen. Bislang hat Gazprom hier ein Monopol. Rosneft hatte erst vor kurzem den Kauf des russisch-britischen Gemeinschaftsunternehmens TNK-BP für rund 55 Milliarden Dollar abgeschlossen.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen bekanntgegeben, in den kommenden Jahren für rund 270 Milliarden Dollar Öl nach China zu liefern. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Jahren uns sieht eine Verdoppelung der bisherigen Lieferungen pro Tag vor.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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