Roth & Rau verzeichnet im ersten Halbjahr dieses Jahres ein dickes Minus. Der Solarzulieferer aus Sachsen leidet unter Auftragsmangel. Seine Jahresprognose hat das TecDax-Unternehmen bereits im Juli "beerdigt".

Der sächsische Solarzulieferer Roth & Rau ist im ersten Halbjahr mangels Aufträgen und wegen Umsatzverschiebungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich betrug das Minus 18 Millionen Euro, nach fünf Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor, teilte das TecDax-Unternehmen in Hohenstein-Ernstthal mit.

In den ersten sechs Monaten ging der Umsatz um 22 Prozent auf 93 Millionen Euro zurück. Der Verlust beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 24,44 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte an dieser Stelle noch ein Gewinn von 6,06 Millionen Euro gestanden.

Verzögerte Geschäfte aus dem ersten Halbjahr will das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte umsetzen und damit zum Teil Verluste wieder ausgleichen, einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr traute es sich aber nicht zu. Eine belastbare Prognose könne wegen erheblicher Unsicherheiten nicht gegeben werden, hieß es. Die Ertragslage werde sich im zweiten Halbjahr voraussichtlich verbessern.

In Schweizer Hand

Die Auftragslage hatte sich in den ersten sechs Monaten äußerst mager entwickelt. Es waren so viele Bestellungen storniert worden, dass netto nur ein Auftragseingang von 616.000 Euro übrig blieb. Das Unternehmen hatte seine Jahresprognose im Juli ersatzlos gestrichen.

Roth & Rau wird derzeit vom Schweizer Konkurrenten Meyer Burger übernommen, der jetzt 82 Prozent der Stimmrechte hält und den Rest nach und nach im freien Markt zukaufen will. Letztendlich soll Roth & Rau dann von der Börse genommen und in das Mutterunternehmen integriert werden.