Geplanter Milliardendeal gestoppt Rückschlag für BP und Rosneft
25.03.2011, 10:52 UhrMit einem Milliardendeal sorgen Russlands größter Ölförderer Rosneft und der britische Ölriese BP für Aufsehen. Doch ein Schiedsgericht legt die geplante Zusammenarbeit bei der Ölförderung im Nordpolarmeer auf Eis.
Die geplante Partnerschaft zwischen BP und dem größten russischen Ölkonzern Rosneft hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Ein Schiedsgericht in Stockholm blockierte entsprechende Pläne der Konzerne und genehmigte weder gemeinsame Ölförderung in der Arktis noch den milliardenschweren Aktientausch.
Damit setzte sich das russische Konsortium AAR durch. AAR hält die Hälfte an TNK-BP, einem anderen russischen BP-Joint-Venture. Das Konsortium lehnt die Überkreuzbeteiligung ab und argumentiert, dies verletze eine Eignervereinbarung, wonach TNK-BP das "bevorzugte Instrument" für alle Tätigkeiten von BP in Russland sei. Im Klartext heißt da, dass TNK-BP durchsetzen will, statt BP in den Deal mit Rosneft einzusteigen. AAR hatte deshalb vor der Entscheidung aus Stockholm bereits eine einstweilige Verfügung gegen die Allianz von BP und Rosneft erwirkt. AAR und BP halten je 50 Prozent an TNK-BP.
Mit dem Rosneft-Deal will sich BP Zugriff auf lukrative Fördermöglichkeiten in der Arktis sichern. Möglicherweise befinden sich dort rund ein Fünftel der weltweiten bislang unentdeckten Ölvorkommen. Der Milliardendeal hatte viel Aufsehen erregt. Rosneft sollte 5 Prozent der Anteile an BP halten, BP 9,5 Prozent der Rosneft-Aktien.
BP teilte mit, man sei "enttäuscht" darüber, dass die Zusammenarbeit mit Rosneft nun nicht wie geplant vorangehen könne. Man akzeptiere die Entscheidung des Schiedsgerichtes, sei aber weiter entschlossen, eine alternative Lösung für den Konflikt zu finden.
Quelle: ntv.de, rts/dpa