Wirtschaft

"Nachfrage-Absturz" bei Aeroflot Russlands größte Airline fliegt tiefrot

Aeroflot hatte seit der Wirtschaftskrise 2009 ständig Gewinne verbucht.

Aeroflot hatte seit der Wirtschaftskrise 2009 ständig Gewinne verbucht.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Außergewöhnliche Faktoren" treiben Aeroflot ins Minus: Das erste Mal seit 2009 rutscht die russische Fluglinie in die roten Zahlen. Die Nachfrage geht dramatisch zurück, ein Billig-Ableger ist bereits eingestellt.

Nach Jahren stabiler Wachstumsraten ist die russische Airline Aeroflot im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht. Das staatlich kontrollierte Unternehmen schrieb von Januar bis Juni einen Verlust von 1,9 Milliarden Rubel (40 Millionen Euro), wie Aeroflot mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von 940.000 Euro unter dem Strich gestanden.

Grund seien das "nachlassende Wachstum" der russischen Wirtschaft und "außergewöhnliche Faktoren", erklärte das Unternehmen - gemeint ist wohl der Streit um die Ostukraine und die Sanktionen des Westens gegen Russland.

Passagierzahlen Jahr für Jahr gestiegen

Aeroflot hatte seit der Wirtschaftskrise 2009 ständig Gewinne verbucht. Die Passagierzahlen stiegen im Schnitt um 20 Prozent pro Jahr. Unternehmenschef Vitali Saweljew räumte erst vor wenigen Tagen ein, dass er "einen solchen Nachfrage-Absturz" wie derzeit seit 2009 nicht erlebt habe. Die Menschen in Russland wüssten nicht, wie sich die Lage politisch und wirtschaftlich entwickeln werde, deshalb schränkten sie ihre Einkäufe und auch Reisen ein.

Aeroflot war bislang von einem Passagierzuwachs um 15 Prozent in diesem Jahr ausgegangen, Saweljew geht nun von acht bis neun Prozent aus. Er warnte zudem, dass die Airline manche Flugzeugbestellungen womöglich aufschieben werde.

Im August hatte die Aeroflot ihre gerade gegründete Billig-Fluglinie Dobrolet vorerst eingestellt und gab als Grund die Sanktionen des Westens an. Dobrolet war erst im Juni mit Flügen auf die von Russland annektierte Krim gestartet. Aeroflot will nun im Herbst eine neue Billig-Linie starten.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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