Protest gegen Flugsteuer Ryanair reduziert weiter
14.12.2010, 16:23 Uhr
Ryanair dreht an der Sparschraube.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Billigflieger Ryanair lässt seinem Ärger über die Flugsteuer weiter freien Lauf. Nach der Streichung von gut 30 Prozent der wöchentlichen Flüge vom Airport Hahn greifen die Iren nun abermals zum Rotstift und reduzieren ihr Angebot an drei weiteren deutschen Standorten. Berlin ist am dabei am stärksten betroffen.
Der Billigflieger Ryanair streicht wegen der Flugsteuer weitere Flüge in Deutschland. Die Iren teilten mit, dass sie mit dem Start des Sommerflugplans an den Standorten in Berlin-Schönefeld, Bremen und Weeze an der holländischen Grenze teilweise weniger Flugzeuge einsetzen und die Kapazitäten massiv zurückschrauben wollen.
In Berlin will Ryanair sein Angebot um 56 Prozent zurückschrauben, in Bremen um 29 Prozent. In Weeze verringere der Billigflieger seine Flotte um zwei auf sieben Flugzeuge. Bereits im Oktober hatte Ryanair angekündigt, an seinem wichtigsten Deutschlandstandort im Flughafen Hahn im Hunsrück sein Angebot um knapp ein Drittel auszudünnen.
Verlust von Passagieren und Arbeitsplätzen
Firmenchef Michael O'Leary bekräftigte seine Kritik an der geplanten Luftverkehrssteuer in Deutschland. Ähnliche Pläne der Regierungen anderer Länder hätten sich nachweislich negativ auf die Passagierzahlen ausgewirkt. "Die Streckenreduzierungen von Ryanair an diesen Standorten werden zwangsläufig den jährlichen Verlust von drei Millionen Passagieren und 3000 Arbeitsplätzen mit sich ziehen", warnte der Firmenchef.
Die Flugzeuge, die das Unternehmen nun aus Deutschland abzieht, würden an anderen europäischen Flughäfen eingesetzt. Damit folgt der Billigflieger seiner Strategie, sich vor allem an jenen Flughäfen niederzulassen, an denen die Gebühren und Steuern niedrig sind. In Deutschland gibt es ab dem Jahreswechsel eine Steuer für Kurzstreckenflüge von acht Euro.
Quelle: ntv.de, rts