Wirtschaft

Erwartungen getoppt SAP legt kräftig zu

Freude in Walldorf: SAP verzeichnet im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung und hebt die Prognose an. Im Gesamtjahr erwartet Europas größter Softwarehersteller nun eine Steigerung der Software- und Wartungserlöse zwischen neun und elf Prozent.

SAP glänzt wieder mit guten Zahlen.

SAP glänzt wieder mit guten Zahlen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Auch im zweiten Quartal 2010 hat der Softwarekonzern SAP beim Umsatz stärker zugelegt als erwartet und seinen Ausblick für das laufende Jahr erhöht. Wie der Walldorfer Dax-Konzern mitteilte, stiegen die Software- und softwarebezogenen Serviceumsätze, also Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Wartung, in den drei Monaten per Ende Juni um 16 Prozent auf knapp 2,26 Mrd. Euro. Die Lizenzeinnahmen legten zum Vorjahr um 17 Prozent auf 637 Mio. Euro zu.

Bei beiden Kennziffern lag SAP somit über den von Analysten im Schnitt geschätzten 2,14 Mrd. Euro bzw. 600 Mio. Euro. Vor allem Lizenzverkäufe sind eine zentrale Größe bei Softwareunternehmen, da sie sich in künftigen wiederkehrenden Wartungsgebühren niederschlagen. Operativ verdiente SAP im zweiten Quartal 774 Mio. Euro und lag damit ebenfalls über den von Analysten prognostizierten 738 Mio. Euro. Im Vorjahresquartal lag der Betriebsgewinn bei 641 Mio. Euro.

Krise hinter sich gelassen

Das Geschäftsjahr 2009 stand noch ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise. So hatte die Investitionszurückhaltung dem Unternehmen ein Umsatzminus beschert und zum ersten Stellenabbau der Konzerngeschichte gezwungen. Für 2010 stellte SAP aber bereits zu Jahresbeginn wieder ein Wachstum in Aussicht, und zwar von vier bis acht Prozent bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen. Die operative Marge sollte 30 bis 31 Prozent erreichen.

In dem Ausblick war aber nicht der Kauf des US-Unternehmens Sybase enthalten, mit dem die Badener ihre Position mit Blick auf den steigenden Trend zur mobilen Datennutzung verbessern und neue Kundenfelder erschließen wollen. SAP hatte im Mai angekündigt, den Konzern für 65 US-Dollar je Aktie erwerben zu wollen und damit mit rund 5,8 Mrd. US-Dollar zu bewerten. Sybase bietet Lösungen wie beispielsweise festinstallierte und mobile Datenbanken sowie Software für Verschlüsselung und Endgeräte-Verwaltung. Die Offerte ist nach Angaben vom Dienstag inzwischen abgeschlossen.

Inklusive der Übernahme rechnet SAP für 2010 nunmehr mit einem Plus von neun bis elf bei den Produktumsätzen. Für das "alte" SAP-Geschäft ist der Konzern inzwischen optimistischer - dieses werde wahrscheinlich sechs bis acht Prozentpunkte zum Wachstum beisteuern. Die operative Marge sieht SAP insgesamt weiter zwischen 30 Prozent und 31 Prozent, verglichen zu 27,4 Prozent im Vorjahr. Die Prognosen basieren auf Non-IFRS-Zahlen und sind um Wechselkursschwankungen bereinigt. 

Quelle: ntv.de, sla/dpa/DJ

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