Wirtschaft

US-Börsenaufsicht will Berufsverbot für Steven Cohen SEC knöpft sich Hedgefonds-Manager vor

Steven Cohen ist einer der legendärsten Fondsmanager. Er hat die Hedge-Fonds mit aufgebaut.

Steven Cohen ist einer der legendärsten Fondsmanager. Er hat die Hedge-Fonds mit aufgebaut.

(Foto: REUTERS)

Steven Cohen ist einer der bekanntesten Figuren der Wall Street. Zwei Firmen des Hedgefondsmanagers mussten sich bereits wegen Insidergeschäften mit einer Rekordsumme vergleichen. Jetzt hat die Börsenaufsicht genug von Cohen.

Die US-Börsenaufsicht nimmt sich einen der bekanntesten und reichsten Hedgefonds-Manager des Landes zur Brust. Die Securities and Exchange Commission (SEC) wirft Steven Cohen von SAC Capital Advisors vor, bei vermutlichen Insidergeschäften von zwei ehemaligen Fondsmitarbeitern bewusst weggeschaut zu haben. Die SEC will dem Milliardär, der die Hedgefondsbranche über Jahrzehnte mit aufgebaut hat, untersagen, künftig Gelder von Kunden zu verwalten.

Cohen habe Warnzeichen ignoriert, erklärte SEC-Ermittler Andrew Ceresney in Washington. Die Behörde will erreichen, dass Cohen bestimmte Fonds nicht mehr beaufsichtigen darf. Ein Sprecher von SAC wies die Vorwürfe gegenüber US-Medien zurück und kündigte an, Cohen werde sich vehement verteidigen: "Steven Cohen hat zu jeder Zeit ordnungsgemäß gehandelt."

Die US-Behörden gehen momentan scharf gegen Insiderhändler vor. SAC Capital Advisors steht dabei seit einiger Zeit im Rampenlicht. Zwei Tochterfirmen hatten sich im Rahmen eines Vergleichs mit der SEC bereits bereiterklärt, insgesamt 615 Mio. US-Dollar zu zahlen, um entsprechende Fälle aus der Welt zu schaffen. Die US-Börsenaufsicht hatte den Firmen vorgeworfen, auf Basis geheimer Informationen spekuliert zu haben. Die Summe ist eine der höchsten, die je ein Hedgefonds zur Verfahrens-Beilegung gezahlt hat.

Dieses Mal soll erstmals Steven Cohen persönlich belangt werden - wenngleich auch nicht für Insiderhandel an sich.  Das Magazin "Forbes" führt Cohen auf seiner Liste der Superreichen auf Rang 117 mit einem geschätzten Vermögen von 9,3 Mrd. US-Dollar (7,1 Mrd Euro, Stand März 2013).

Insiderhandel ist verboten, weil er andere Anleger benachteiligt. Gerichte verurteilten in jüngerer Vergangenheit gleich mehrere Wall-Street-Größen zu Gefängnisstrafen, darunter den ehemaligen Goldman-Sachs-Verwaltungsrat Rajat Gupta und Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam. Die SEC erwirkte in parallel laufenden Zivilverfahren hohe Geldstrafen und Berufsverbote.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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